Verdauungsgase von Maden sind wertvolle Gesundheitshelfer

Manche medizinischen Forschungen lassen uns zumindest im ersten Moment schmunzeln – oder vielleicht auch angeekelt zusammenzucken. In diese Kategorien gehört bestimmt die Meldung, dass Madenfürze in Zukunft helfen werden, dass Wunden besser heilen.

Klingt merkwürdig? Beruht aber auf einer sehr alten Therapieform. Schon die Mayas haben die Madentherapie angewandt, bei der die Tiere krankes Gewebe wegfressen. Im ersten Weltkrieg entdeckte ein englischer Arzt, dass die Wunden der Lazarettpatienten, die mit Maden bedeckt waren, sauber waren und plötzlich heilten.

Der vorübergehende Todesstoß für die Madentherapie war die Erfindung des Antibiotikums. Aber aufgrund der vielen Erreger, die gegen Antibiotika resistent sind, wird die Madentherapie nun wieder durchgeführt.

Rund 200 Maden werden zur Behandlung auf eine Wunde gesetzt. Hier scheiden sie ein Sekret aus, das das Gewebe verflüssigt. Dieses fressen sie dann. Was aber nun die Maden so erfolgreich macht, ist nicht wirklich erforscht. Zum einen hat das Verdauungssekret der Maden antibiotische Fähigkeiten – aber auch der Madenfurz. Er ist in der Lage, Bakterien abzutöten, die die Wundheilung verhindern.