Gibt es das gebrochene Herz wirklich?

Diese Frage kann klar mit „Ja“ beantwortet werden. Immerhin trifft dies bei 2,5 Prozent der Fälle zu. Inzwischen fanden Wissenschaftler sogenannte Marker, mit denen zwischen einem Herzinfarkt und dem „Syndrom des gebrochenen Herzens“ unterschieden werden kann.

Die Frage, ob Herzinfarkt oder „Syndrom des gebrochenen Herzens“ stellt sich den Notfall-Medizinern immer. Die Unterscheidung ist aber schwierig, da die Symptome gleich und die Biomarker teilweise ebenfalls identisch sind. Somit kommt man um eine Herzkatheter-Untersuchung meist nicht herum.

Nun sind Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover und des Universitätsspitals Zürich auf ein bestimmtes Muster, bestehend aus vier Mikro-RNA´s, gestoßen. Prof. Thomas Thum, Direktor des MMH-Instituts für Molekulare und Translationale Therapiestrategien (IMTTS) stellte die jetzt Ergebnisse vor.

Um die neu gewonnenen Erkenntnisse zu bestätigen sind noch mehr Studien nötig. Zudem muss das Nachweisverfahren schneller gemacht werden, so Thum. Doch in ein paar Jahren, so schätzt man, wird der Test in den Kliniken verfügbar sein.

Dabei darf man aber nicht übersehen, dass das „Syndrom des gebrochenen Herzens“ in den ersten Stunden gleich gefährlich ist wie ein „Herzinfarkt“. Knapp fünf Prozent der Syndrom-Patienten sterben. Der Unterschied wird erst später sichtbar. Während sich beim „Syndrom des gebrochenen Herzens“ nach Wochen die Herzfunktion meist wieder normalisiert, entstehen beim Herzinfarkt dauerhafte Narben, die die Pumpfunktion des Herzens erfahrungsgemäß häufig beeinträchtigen.

Also:
Ca. 280.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herzinfarkt. Ca. 2,5 Prozent davon (7.000) sind Syndrom-Patienten. Und ca. 5 Prozent davon (350) sterben. Was wird da wohl immer alles Auslöser gewesen und lange vorausgegangen sein… Ich sag´s nur…

Quelle: European Heart Journal (abstract)