Reise-Impfungen: Vor welchen Krankheiten Sie sich unbedingt schützen sollten.

Viele Menschen erfüllen sich mit einer Urlaubsreise einen lange gehegten Traum. Doch damit er nicht zum Albtraum wird, sollten Sie sich rechtzeitig um einen ausreichenden Impfschutz kümmern. Welche Impfungen Sie benötigen, hängt nicht nur vom Reiseziel ab, sondern auch von der Reisezeit, der Reiseart, Ihrem Alter und eventuell vorhandenen chronischen Erkrankungen. Lesen Sie hier, welche Impfungen wir Ihnen empfehlen und wann Sie spätestens mit den Impfserien beginnen sollten.

Gegen Tetanus und Diphtherie sollte jeder geimpft sein

Eine Pneumokokkenimpfung (Pneumokokken sind häufig Erreger von Lungenentzündungen) ist zwar keine typische Reiseimpfung, sie wird aber heute allen Personen über 60 Jahre sowie Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung empfohlen.

Bei diesen Krankheiten ist eine Pneumokokkenimpfung ratsam:

  • Diabetes
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Lungenerkrankungen
  • Stoffwechselkrankheiten
  • Immunschwäche

In diesen Fällen bezahlt die Krankenkasse die Impfung. Ganz unabhängig davon, ob Sie verreisen oder nicht, sollten Sie einen ausreichenden Impfschutz gegen Tetanus und Diphtherie haben. Diese Impfungen werden im Gegensatz zu den meisten anderen Reiseimpfungen auch von den Krankenkassen bezahlt. Die Diphtherie ist zwar in Deutschland kaum noch anzutreffen, hat aber in den letzten Jahren aufgrund des internationalen Reiseverkehrs wieder zugenommen.

Hepatitis A und B lauern fast überall

In Afrika, Süd- und Mittelamerika, in ganz Asien, in Süd- und Osteuropa sowie in Grönland besteht ein hohes Risiko, sich mit Hepatitis A anzustecken. Eine häufige Infektionsquelle im Mittelmeerraum sind übrigens Meeresfrüchte. Eine Impfung gegen Hepatitis B ist vor allem bei Langzeitaufenthalten und engem Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung zu empfehlen. Dringend anzuraten ist eine Impfung gegen Hepatitis A und B, wenn Sie an einer chronischen Hepatitis C erkrankt sind, da dann eine Infektion mit Hepatitis A oder B sehr dramatisch verlaufen kann. In Deutschland ist seit einigen Jahren ein zuverlässiger Kombinationsimpfstoff zugelassen, der gleichzeitig vor Hepatitis A und B schützt. Die Hepatitis-B-Impfung bezahlen die Kassen für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr sowie für Berufstätige im Gesundheitswesen.

Das Risiko, sich an Cholera anzustecken, ist für Sie als Tourist dagegen eher gering. Eine Impfung wird, wenn überhaupt, nur bei besonders hohem Infektionsrisiko empfohlen, da die Wirkung des Impfstoffs nicht 100%ig sicher ist und Sie sich auch mit allgemeinen Hygienemaßnahmen davor schützen können (vor allem kein verunreinigtes Wasser verwenden).

Vorsicht vor Zecken und Hunden

Planen Sie einen Urlaub in der Natur, in Seen- und Waldgebieten, dann denken Sie daran, dass viele nord-, west- und osteuropäische Länder zu Zeckengebieten mit erhöhtem Infektionsrisiko für die Zecken-Enzephalitis” (FSME) gehören. Falls Sie in Deutschland in einem Risikogebiet wie Bayern oder Baden-Württemberg leben, übernimmt Ihre Krankenkasse die Impfkosten. Eine typische Reiseimpfung ist auch die Impfung gegen Typhus, entweder als Spritze oder als Schluckimpfung. Sie wird empfohlen bei Reisen in Länder mit unzureichender Hygiene und Trinkwasserversorgung, insbesondere Nordafrika, indischer Subkontinent und Südostasien. Sinnvoll ist ein zur Verfügung stehender Kombinationsimpfstoff gegen Hepatitis A und Typhus. Die Typhusimpfung schützt allerdings nicht vollständig vor einer Erkrankung und kann Vorsichtsmaßnahmen bei der Ernährung nicht ersetzen. Eine weit unterschätzte Gefahr auf Reisen ist auch die Tollwut. Weltweit sterben jährlich noch 60.000 Menschen daran. Ein hohes Tollwutrisiko vor allem durch herumstreunende Hunde besteht z. B. in Ländern des tropischen Afrikas, Indien und Südostasien.

Eine Impfung ist vor allem vor Langzeitaufenthalten und Reisen fernab der touristischen Gebiete zu empfehlen – insbesondere da der im Ausland erhältliche Tollwutimpfstoff nicht immer zuverlässig schützt.

In einigen Ländern vorgeschrieben: die Gelbfieberimpfung

Zu den Gelbfieber-Infektionsgebieten zählen das tropische Afrika und Südamerika. Die Krankheit wird durch den Stich einheimischer Mücken übertragen. Sie sollten sich auf jeden Fall impfen lassen, wenn Sie in diese Regionen reisen. Impfen dürfen nur autorisierte Gelbfieber-Impfstellen. Erkundigen Sie sich danach bei Ihrem staatlichen Gesundheitsamt oder bei der Ärztekammer. Achtung: In einige afrikanische Länder (z. B. Kongo, Ghana oder Togo) dürfen Sie nur mit einer nachweisbaren Gelbfieberimpfung (Impfpass) einreisen. Wenn Sie rechtzeitig an die hier genannten Impfungen denken, können Sie Ihren Urlaub unbeschwerter genießen. Gerade bei Fernreisen sollte Sie nicht am Impfschutz sparen. In den meisten Fällen ist er kaum teurer als ein gutes Abendessen.