Gefährliches Homocystein

Die Aminosäure Methionin wird mit eiweißhaltiger Nahrung aufgenommen. L-Methionin enthält Schwefel, wirkt antioxidativ und fördert die Entgiftung. Bei der Verstoffwechslung von Methionin entsteht völlig normal Homocystein als Abbauprodukt. Bei vielen Menschen ist der Homocystein-Spiegel jedoch erhöht bis stark erhöht. Hohe Werte stellen allerdings ein Risiko dar, z. B.  für Arterienverkalkung, Thrombosen, Herz-/Kreislauferkrankungen und Demenz.

Bereits mäßig erhöhte Homocystein-Spiegel können das Risiko für Herz-/Kreislauferkrankungen erhöhen. Infolge kommt es zu entzündlichen Prozessen an den Gefäßwänden. In Verbindung mit Cholesterin bilden sich sogenannte Schaumzellen, die sich an den Wänden ablagern. Der Blutfluss kann daraufhin zuerst erschwert und später regelrecht behindert werden. Die Folge ist z. B. ein Schlaganfall. Außerdem werden erhöhte Werte mit Augenkrankheiten, wie z. B. Retinopathie (Schädigung der Netzhaut), Pseudoexfoliationssyndrom (Ablagerungen von Eiweißen), Katarakt (Grauer Star), Optikusatrophie (Degeneration des Sehnervs) und Arteriosklerose der Netzhautgefäße in Verbindung gebracht.

Homocystein ist ein toxisches Zwischenprodukt, das normalerweise im Körper schnell zu Cystein und Methionin umgewandelt wird. Voraussetzung dafür ist aber, dass genügend der Vitamine, wie B6, B12 und Folsäure vorhanden sind. Doch manchmal kann ein genetischer Defekt zu einem Vitaminmangel führen. Meistens liegt es aber am Lebensstil, wenn zu wenig dieser Vitamine vorhanden sind. Betroffen sind Personen mit einer Malabsorption genauso, wie Vegetarier und ältere Menschen.

Infolge kommt es zu einem verminderten Abbau des Homocysteins in der Zelle und im weiteren Verlauf zu einem Anstieg im Plasma bzw. Serum. Wie bereits erwähnt, wird daraufhin jedenfalls das Endothel (Innenschicht) der Gefäße geschädigt. Das ist dann u. a. der Grundstein für kardiovaskuläre Erkrankungen. Ein Desaster.

Mittlerweile wird Homocystein als genauso schwerwiegender Krankmacher eingestuft, wie zum Beispiel Nikotin, hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck und Diabetes. Der Homocysteinspiegel sollte immer mal wieder bestimmt werden. Ist der Wert heute gut, kann dieser zukünftig plötzlich schlecht ausfallen. Vor der Blutabnahme sollten mindestens acht Stunden Nahrungskarenz erfolgen. Ansonsten können falsch hohe Werte entstehen.

Das Blut muss in einem grauen Na-Fluorid-Röhrchen abgenommen werden. Dieses enthält einen Stabilisator. Denn auch sonst entstehen falsch hohe Werte, da die roten Blutkörperchen bzw. Erythrozyten) auch nach der Blutentnahme weiterhin Homocystein ins Blut abgeben. Durch den Stabilisator bleibt der Homocysteinspiegel jedoch bis zu 6 Stunden bei Raumtemperatur und 48 Stunden bei 2 bis 8 Grad C stabil.

Es reicht also nicht aus, dass sich der Homocystenspiegel im Labor-Referenzbereich befindet. Der Laborwert sollte möglichst unter 8 µmol/l liegen. Ein Wert über 10 µmol/l ist bereits mit einer deutlichen Risikosteigerung verbunden. Und Werte über 15 µmol/l stellen ein absolut erhöhtes Risiko dar.

Da hilft, neben einer Ernährungsoptimierung, oft nur die orale Dauergabe von Vitamin B6, B12 und Folsäure. Um hohe Werte schnell in den Griff zu bekommen, bedarf es vorab gerne der einen oder anderen Injektion (im.).

Lesen Sie hierzu meine ausführliche Recherche „Vitamin B12 – Das müssen Sie wissen“ auf aerzte.de:

Link:
https://www.aerzte.de/wackersberg/bayern/heilpraktiker-fuer-allergie/horst-h-boss