Zuerst Hormontherapie, dann Brustkrebs

Langjährige Studien bringen es jetzt an den Tag. Eine Hormonersatztherapie kann die Überlebenschancen von Brustkrebs-Patientinnen also doch verringern. Lange wurde dahin gehend ja schon diskutiert und gewarnt. Durch die Hormontherapie wird nämlich die Erkennung eines Tumors verzögert.

Das Problem ist, dass durch die verzögerte Erkennung, beim Zeitpunkt der Krebsdiagnose, die Lymphknoten bereits mit betroffen sind. Die Zahl der Todesfälle, bei den behandelten Frauen, ist doppelt so hoch wie bei denen ohne Hormontherapie. Somit ist in der seit elf Jahren laufenden Studie das erste Mal der Zusammenhang zwischen der Behandlung mit einer Kombination aus Östrogen und Gestagen und der Sterblichkeit belegt worden.

In diese Studie wurden 12 788 Frauen mit einbezogen. Dabei kristallisierte sich heraus, dass durch die Behandlung mit einer Östrogen-Gestagen-Kombination , die invasiven Krebsfälle um über 31 Prozent anstiegen, gegenüber der Placebogruppe. Bezüglich des Lymphknotenbefalls stieg der Prozentsatz sogar um über 46 Prozent an.

Klare Ansage – Verantwortungsvolle Ärzte wie Frau Dr. Marianne Koch plädieren schon lange für Hormonabstinenz

Die Studie wurde von Rowan Chlebowski vom Harbor-UCLA Medical Center in Torrance bei Los Angeles geleitet. Im Gespräch mit der “New York Times” sagte Chlebowski, viele Ärzte hielten eine vier bis fünf Jahre lange Hormonbehandlung für sicher. Dass das nicht der Fall sei belege jetzt das Ergebnis der Studie. Viele Frauen würden die Hormon-Therapie annehmen, weil es Ihnen nicht so gut ginge. Jedoch die Botschaft an Kollegen und Patientinnen sei, spätestens nach ein bis höchstens zwei Jahren damit aufzuhören.
Aber eigentlich verblüfft das Ergebnis nicht. Ganz im Gegenteil. Im persönlichen Gespräch sagte mir unsere prominente Funk- und TV-Ärztin, Frau Dr. Marianne Koch, schon 2005, dass es von vielen Anti-Aging-Kollegen unverantwortlich sei solche Präparate einfach zu verschreiben. Sowieso, wenn länger als höchstens ein bis zwei Jahre verordnet wird.

Wer mehr darüber wissen will – hier geht es zu der Studie:
http://jama.ama-assn.org/cgi/content/short/304/15/1684

Aus all dem ergibt sich natürlich die Frage: Gibt es denn andere, risikolose Möglichkeiten an Stelle der Östrogen-Gestagen-Kombination? Die Antwort lautet „Ja“.  Mehr demnächst.