Wie viel soll ich bei Hitze trinken?

Auch wenn es noch so heiß ist, lassen Sie sich bei normaler Bewegung – also ohne Extremsport und ohne schwere körperliche Arbeit – durch niemanden dazu verleiten, täglich mehrere Liter Flüssigkeit zu trinken.

Dieser Tage hat zu diesem Thema Dr. Patrick M. Heidrich, aus dem Hause Dr. Pandalis, Stellung genommen. Ich sehe das wie er.

Wenn wir zu viel trinken, dann wird das Antidiuretische Hormon (ADH), auch Vasopressin genannt, außer Kraft gesetzt. ADH wird von den Nervenzellen des Hypothalamus gebildet und hat eine gefäßverengende Wirkung, wenn der Wasserhaushalt im Körper sinkt. Gleichzeitig ist ADH für die Rückgewinnung von Wasser in den Nieren zuständig. Somit wird der Harn konzentrierter und nimmt an Volumen ab. ADH steuert also den Wasserhaushalt und ist darüber hinaus am hormonalen Stressmechanismus (Cortisolausschüttung) beteiligt. Bei ADH-Mangel kommt es zu starkem Wasserverlust und infolge werden unnatürlich viele Mineralsalze ausgeschwemmt. Diese, z. B. Natrium, benötigt der Körper aber, um u. a. die Reizweiterleitung im Nervengewebe sicherzustellen. Ein zu niedriger Natriumspiegel im Körper kann tatsächlich von einem Zuviel an Wassertrinken kommen. Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen können die Folge sein.

Zudem:
Zu wenig Salz im Körper kann ebenso zu kardiovaskulären Problemen führen.

Quellen:
Institute of Medicine, Washington, Sodium intake in populations; Assessment of Evidence (2013)

Mente et al.: Associations of urinary sodium excretion with cardiovascular events in individuals with or without hypertension: a pooled analysis of data from four studies. The Lancet Vol. 388, No. 10043, pp 465 (2016)