Wie geht es denn Ihrer Prostata, meine Herren? – Wie geht´s denn der Prostata Ihres Mannes, gnä` Frau? Teil I

Die wenigsten Männer wissen Bescheid. Nach dem 30. Lebensjahr vergrößert sich die Prostata ganz langsam und schleichend. Die meisten Männer sind irgendwann betroffen. Zwar ist die gutartige Prostatavergrößerung (Hyperplasie) nicht gefährlich, macht aber doch unangenehme Beschwerden.

Denken Sie doch einmal genau nach:

  • Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihre Blase nach dem Wasserlassen nicht ganz entleert ist?
  • Müssen Sie innerhalb zwei Stunden öfter wieder Wasser lassen?
  • Hört der Wasserstrahl auf und es beginnt dann wieder neu?
  • Haben Sie Schwierigkeiten das Wasserlassen hinauszuzögern?
  • Haben Sie einen schwachen Strahl beim Wasserlassen?
  • Müssen Sie pressen oder sich anstrengen, um mit dem Wasserlassen zu beginnen?
  • Müssen Sie im nachts mehrmals aufstehen, um Wasser zu lassen?

Jeder Zweite über 50-ig hat eine vergrößerte Prostata

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist kastaniengroß und umschließt die Harnröhre unterhalb der Harnblase. Sie produziert Samenflüssigkeit und sorgt dadurch für die Beweglichkeit der Samenzellen. Die Hormonveränderung im Alter wird als Hauptgrund für die Prostatavergrößerung angesehen. Ca. die Hälfte aller Männer über 50 und fast alle über 80-jährigen haben eine vergrößerte Prostata.

Probleme beim Wasserlassen – nächtlicher Harndrang

Normale und gutartig vergrößerte Prostata

Eine gutartige (benigne) Vergrößerung der Prostata bedeutet meistens eine Einschränkung der Lebensqualität. Probleme treten auf beim Wasserlassen, nächtlichem Harndrang und unangenehmem Nachtröpfeln. Richtig problematisch ist aber nur die so genannte Harnsperre, bei der das Wasserlassen gar nicht mehr möglich ist. Um eine Therapie kommt man dann meist nicht herum.

Kein Zusammenhang mit Prostatakrebs

Weniger häufig, dafür aber gefährlicher ist der Prostatakrebs. In Deutschland wird jährlich bei rund 58.000 Männern diese Diagnose gestellt. Statistisch betrachtet sind die meisten Männer etwa 69, wenn die Krankheit auftritt. Dass die Zahl der Diagnosen seit 1980 steil angestiegen ist, begründen Experten damit, dass mehr Männer zur Vorsorgeuntersuchung gehen, die Diagnosemöglichkeiten besser geworden sind und dass die Bevölkerung insgesamt immer älter wird. Ein Zusammenhang zwischen einer gutartigen Prostatavergrößerung und Prostatakrebs besteht aber nicht.

Prostatakrebs – Vorsorge schon ab 40-ig

Im Gegensatz zur gutartigen Vergrößerung der Prostata bereitet der Prostatakrebs im Frühstadium keine Beschwerden. Das ist das Tückische. Seit Kurzem empfiehlt die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie deshalb bereits Männern ab 40 die Prostatakrebsvorsorge. Die Untersuchung umfasst das Abtasten der Prostata und der Genitalien sowie die PSA-Wert-Bestimmung. Ein hoher PSA-Wert bedeutet aber noch lange nicht Krebs. Steigt der PSA-Wert allerdings innerhalb kurzer Zeit,(zwei/drei Monaten) weiter an, dann zeigt sich das Krebsrisiko schon deutlicher. Der Nachteil bei der PSA-Bestimmung ist, dass bei 70 Prozent der Fälle das Ergebnis falsch positiv angezeigt wird (Krebs wird angezeigt, obwohl nicht vorhanden – (siehe Presti JC Jr, 1996, Semin Urol Oncol). Ob der PSA-Test der besseren Früherkennung dient oder eher unnötige Therapien auslöst, wird von Wissenschaftlern kontorvers diskutiert.Bei der Biopsie wird mit 6 bis 12 Hohlnadeln Gewebe entnommen. In über 40 Prozent der Fälle wird hierbei der Krebs durch die Nadeln aber gar nicht getroffen (Shinghal u terris, 1999, Adult Urology).     
Mit dem Urintest von DIAPAT sieht es da schon anders aus. Der Morgenurin wird sofort eingefroren und dann im Labor analysiert (siehe Film, 2. Bild von oben). Dieses Verfahren wird in meiner Praxis angeboten. Die Trefferquote liegt hier bei über 90 Prozent. Viele unnötigen Biopsien und die damit verbundenen Risiken, wie Entzündungen und Metastasierungen des Krebses, werden durch diesen risikolosen Test vermieden. Durch diese einzigartige Technologie erkennt der Test die frühen Anzeichen einer Erkrankung, bevor die Organe geschädigt werden und eine Heilung immer schwieriger wird.

Wie gefährlich ist Prostatakrebs?

Je früher Prostatakrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungs- und Überlebenschancen. Im Frühstadium des Prostatakrebses ist eine Heilung in 80 bis 90 Prozent der Fälle möglich. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Krebs an anderen Stellen des Körpers Tochtergeschwüre, sogenannte Metastasen bildet.

Welsche Ursachen hat Prostatakrebs?

Was Prostatakrebs auslöst, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Übergewicht, Alkohol, Bewegungsmangel Nikotin sowie die Erbveranlagung scheinen den Krebs zu begünstigen. Außerdem besteht ein höheres Risiko, wenn Verwandte wie Großvater, Vater, Onkel oder Brüder Prostatakrebs haben. Die frühere Annahme, dass das männliche Sexualhormon Testosteron Prostatakrebs auslöst, ist inzwischen widerlegt.

Wie bemerkt man Prostatakrebs?

Das Tückische an dieser Form von Krebs ist, dass er sich weitgehend unbemerkt entwickelt. Im Anfangsstadium gibt es keine typischen Symptome. Wenn die ersten Beschwerden spürbar werden, ist der Tumor schon bedrohlich vorangeschritten und hat schlimmstenfalls Metastasen entwickelt. Warnsignale sind Schmerzen und Druck bei Blasen- und Darmentleerung, Blut im Urin oder Sperma sowie Schmerzen im unteren Rückenbereich.

Wie kann man Prostatakrebs vorbeugen?

Weil man Prostatakrebs selbst nicht bemerkt, ist es umso wichtiger regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Für Männer ab 45 Jahren ist eine jährliche Untersuchung kostenlos und gehört zu den gesetzlichen Vorsorgeleistungen der Krankenkassen. Außerdem kann jeder sein Risiko durch gesunde Lebensweise senken – also durch fettarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Sport, wenig Alkohol und Verzicht auf Zigaretten.

Deshalb sollten Sie die Darmkrebs-Vorsorge nicht vernachlässigen

Dickdarm mit Polyp

Prostatakrebs erhöht das Risiko, auch an Darmkrebs zu erkranken. Das ist das Ergebnis einer US-Studie mit über 2000 Männern. Dabei fanden Forscher heraus, dass Patienten mit einen Prostatakarzinom häufiger Darmpolypen aufwiesen, als gesunde Männer. Das Gefährliche: Polypen können sich zu Darmtumoren entwickeln. Deshalb sollten Männern mit Prostatakrebs regelmäßig zur Darmkrebs-Vorsorge gehen.