WHO bestätigt mögliche Krebsgefahr bei Handys

Die Wiener Ärztekammer stellt klar: Die neue Einstufung der WHO, bezüglich der möglichen Gefahren von Handys, sollte nun Politik, Medien und Industrie gemeinsam auf den Plan rufen.

Voraus ging, dass die internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „International Agency for Research on Cancer (IARC)“,  im Mai 2011, die Strahlung von Mobiltelefonen, für den Menschen, möglicherweise als krebserregend einstufte. Man nimmt immer mehr an, dass die Strahlung ein erhöhtes Risiko für ein Gliom, also eine bösartigen Form von Hirntumor, darstellt.

Schwedische und israelische Wissenschaftler werden noch deutlicher. Sie gehen von einem 2,5-fach erhöhten Krebsrisiko, besonders für Vieltelefonierer, aus. Dabei wird „Vieltelefonieren“ schon mit bis zu 30 Minuten täglich definiert.

Bisher konnte die Industrie, bezüglich der Gefährlichkeit der Strahlung, immer auf die Neutralität der WHO verwiesen. Damit scheint jetzt Schluss zu sein. Denn die WHO zielt ab sofort in dieselbe Richtung wie der Beschluss des Europaparlamentes vom 2. April 2009, und des Europarates vom 27. Mai 2011.

Europa-Parlament (anklicken und vergrößern)

Immer mehr neutrale Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch elektromagnetische Felder eine Vielzahl von molekularen, zellulären und interzellulären Prozessen verändert werden. Ob diese Störeffekte für den Organismus eher bedeutungslos oder schädlich sind, scheint ganz wesentlich von der sich stetig ändernden Konstitution des jeweiligen Organismus abhängig zu sein. So wird jedenfalls vermutet. Zwangsläufig ist bei einer solchen Voraussetzung zu befürchten, dass im Extremfall die Entstehung einer Reihe von Krankheiten wie z. B. Krebs, Alzheimer usw. begünstigt wird. Die Erforschung dieser Zusammenhänge befindet sich als Folge einseitiger Forschungsförderung, durch Staat und Industrie, nach wie vor in den Anfängen. Richtig wäre deshalb, dass sich die zukünftige Forschung nicht allein auf das mögliche Krebsrisiko beschränkt.
Eigentlich ist es der Auftrag der Politik, dem Stand der Wissenschaft gerecht zu werden, indem die Forschung ohne Zutun der Mobilfunkindustrie vorangetrieben wird.

Doch erfahrene und verantwortungsvolle Wissenschaftler sind der Meinung, dass von der Politik nicht viel zu erwarten ist, solange sich in der Bevölkerung keine Mehrheit findet, die auf Strahlenschutz setzt. Letztendlich bleibt wahrscheinlich weiterhin nichts anderes übrig, als auf die Vernunft des einzelnen Bürgers zu hoffen.