Was macht Bärlauch im Körper?

Im Anschluss an die Bärlauch Tage werde ich zum Thema Bärlauch etwas fachlicher. Es geht um die Schutz-Mechanismen bei der oxidativen Schädigung des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff). Zum einen bindet Hämoglobin innerhalb der roten Blutkörperchen den mit der Atmung aufgenommenen Sauerstoff und transportiert diesen über den Blutweg zu den jeweiligen Organen. Von dort aus wird der Sauerstoff dann an die einzelnen Zellen abgegeben. Im Gegenzug nimmt das Hämoglobin das in den Zellen entstandene Kohlendioxid (CO2) auf und transportiert es zur Lunge, wo es abgeatmet wird.

Jedoch besteht beim Transport von Sauerstoff die Gefahr, dass Sauerstoff-Radikale gebildet werden, die die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) oxidativ schädigen. Dadurch verliert das Hämoglobin seine Transportfähigkeit.

Aber verschiedene Faktoren können die oxidative Schädigung des Hämoglobins verhindern. Ein Faktor ist das Glutathion. Die besondere Bedeutung erlangt Glutathion als Bestandteil der zellulären Abwehr gegen die Folgen von oxidativem Stress. Funktionsstörungen verursachen Mangelsyndrome und können so auch bei der Tumorentstehung eine Rolle spielen.

„Bärlauch ist die schwefelreichste Pflanze Europas“, erklärt Dr. Pandalis, der selbst viele Pflanzen gründlich erforscht hat. Zudem enthalten Schwefelverbindungen u. a. Cystein, Methionin und Glutathion. Gerade diese lebenswichtigen Verbindungen tragen zu entscheidenden Grundfunktionen der Zellen bei und müssen täglich neu aus pflanzlichen und tierischen Nahrungsquellen zugeführt werden. Pflanzen verteidigen sich zum Beispiel mit Schwefel gegen Fraßfeinde und pathogene Mikroorganismen.

Das Enzym Glutathion-Peroxidase schützt das Hämoglobin in den Erythrozyten vor Oxidation, indem es gebildete Sauerstoffradikale und das stark wirkende Wasserstoffperoxid (H2O2) , die bei verschiedenen Reaktionen im Körper entstehen, zu Wasser entgiftet. Das Enzym wird schon bei geringen Konzentrationen von Wasserstoffperoxid aktiv.

Bei einer Paracetamolvergiftung zum Beispiel ist die Entgiftungskapazität des Glutathions schnell erschöpft. Dann wird die Zelle geschädigt. Schnell verabreichte N-Acetylcystein-Gaben (ACC, NAC) sind hier erfolgversprechend. Sie können die Glutathion-Lücke schließen, da N-Acetylcystein ebenfalls SH-Gruppen (Schwefel-Wasserstoff) besitzt.
An diesem Beispiel wird deutlich, wie wichtig es ist, dass der Körper richtig entgiftet. Und wie wertvoll der Verzehr von Bärlauch ist. Ein wunderbar starkes Antioxidans.