Was bedeutet eigentlich das schwarze Dreieck auf Beipackzetteln?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was das schwarze Dreieck auf Beipackzetteln von Arzneimitteln bedeutet? Nun, Patienten sollen an einem auf der Spitze stehenden schwarzen Dreieck im Beipackzettel Arzneimittel erkennen, deren Nebenwirkungen noch gar nicht vollständig erforscht sind. Zudem werden auch Medikamente mit dem schwarzen Dreieck versehen, für die der Hersteller noch gar keine Daten geliefert hat. Wer hätte das gedacht.

“Die meisten Arzneien bekommen ältere Menschen verabreicht”, sagt Birgitta Kütting vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Jedoch liegen für diese Patientengruppe, bei der Zulassung von Medikamenten, meist nur wenige Daten vor.

Es geht also um das Gefahrenpotential bei der Zulassung von Medikamenten im Schnellverfahren

Besonders Schwerkranke und Patienten mit chronischen Leiden versprechen sich von neuen Arzneien oft viel. Viele werden aufgrund guter Studiendaten im Schnellverfahren zugelassen. Doch diese Medikamente rufen häufig noch nicht bekannte Nebenwirkungen hervor, wie eine Studie im Fachmagazin “Jama Internal Medicine” zeigt. Teilweise kommen die neuen Wirkstoffe bereits nach sechs Monaten im Schnellverfahren auf den Markt. Und bei einem von drei Arzneien treten bis dato nicht bekannte Nebenwirkungen auf.

Typisch ist, dass die Schwarzen Dreiecke in der Packung auf dem Beipackzettel stehen, aber nicht außen auf der Verpackung gekennzeichnet sind. Pro Jahr kommen in Deutschland sage und schreibe bis zu 360 von 610 neuen Arzneien im Schnellverfahren auf den Markt. Beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte wird vermutet, dass Ärzte und sowieso Verbraucher etwaige Nebenwirkungen meist nicht melden und es somit eine große Dunkelziffer an Nebenwirkungen gibt.

Übrigens: Fünf Jahre nach Einführung eines Medikaments soll das schwarze Dreieck wieder vom Beipackzettel verschwinden. Es lohnt sich also zukünftig genau hinzuschauen. Für unsere älteren Mitbürger ist das aber ein Ding der Unmöglichkeit. Wer hätte das gedacht, dass der Mensch mal als Mausmodell herhalten muss.