Seit viele wissen, dass ich vor ca. zwölf Wochen vom absoluten Fleischfresser, über Nacht, zum Veganer wurde, fragen mich immer mehr Patienten nach passablen Rezepten. Nun, ich bin heute vielleicht kein 100%-iger Veganer. Aber 98%-iger mittlerweile schon. Ehrlich gesagt, das hätte ich mir früher selbst nicht vorstellen können. Freunde und Bekannte glauben heute noch an einen Scherz. Doch die Sache ist viel erster als so mancher glauben mag.
Auf meinem drei Seiten langen Blut-Labor-Zettel stehen nur Top-Ergebnisse. Trotzdem musste ich mich Anfang März 2013 einer weiteren großen Knie – Operation unterziehen. Diesmal war das rechte Knie dran. Und dann war da an einem Samstag Abend die Sendung mit Frank Elstner. Menschen der Woche. Er hatte Attila Hildmann eingeladen. Den Verfechter für vegane Küche. Noch in der Nacht bestellte ich Attilas Buch „Fit for Vegan“. Schon am Dienstag kam das Buch per Post und das erste Gericht auf den Tisch. Hat einfach fantastisch geschmeckt. Und am Montag darauf lernte ich Hildmann (sein Buch belegt seit Wochen den Platz 3 auf der Bestsellerliste) dann in Bad Tölz kurz persönlich kennen. Nach knapp einem viertel Jahr kann ich nur sagen: „Man kann sehr gut vegan leben. Man muss aber auch einige Dinge beachten. So z. B., dass man seinen Körper zusätzlich mit Vitamin B12 versorgt. Vielleicht auch mal die Eisenwerte kontrollieren lässt usw.
Rezept 1: Zwetschgenkuchen vegan
250 g Mehl, Ei-Ersatz (für 1 Ei), 2 EL Olivenöl, 20 g Hefe, 1 Prise Salz, 100 g Zucker, Mandelmilch (nicht gesüßt)
Alle Zutaten gut mischen. Geben Sie beim Kneten langsam so viel
Mandelmilch dazu, bis sich der Teig leicht von der Schüssel löst. Kneten
Sie den Teig gut durch.
Das Backblech mit Olivenöl auspinseln.
Dann mit Semmelbrösel beschichten, damit sich der fertige Kuchen
anschließend gut vom Blech löst. Den Teig auf das Blech ( Durchmesser 28
cm) geben, gut mit Mehl bestäuben, damit er am Wellholz nicht hängen
bleibt und sehr dünn ausrollen (ca. 2 – 3 mm). Den jetzt über das Blech
hinaus hängenden Teig-Teil abschneiden und den Kuchen-Rand daraus formen
und andrücken, nachdem die runde Form zusammengesetzt wurde.
1 kg Zwetschgen trocken abreiben. Halbieren, entsteinen und dann nochmal halbieren (praktisch vierteln). Die Viertel-Stückchen exakt hintereinander im Kreis aneinander setzen. Weiteren Kreis nach innen anlegen, bis der ganze Boden bedeckt ist.
150 g gemahlene Mandeln und 90 g Zucker mischen. Dann mit so viel Mandelmilch vermengen, dass eine zähe, leicht flüssige Masse entsteht. Diese auf den Zwetschgen gleichmäßig verteilen.
Im Ofen bei 200 Grad (Ober- und Unterhitze) 45 Minuten backen. Fertig.
Rezept 2: Pasta Schuta (1 Person)
1
Zwiebel fein schneiden und in einem kräftigen Schuss Olivenöl glasig
dünsten. 70 g Tofu mit den Händen fein zerreiben und dazu in die Pfanne
geben. Ein zwei Esslöffel Tomatenmark (3-fach Konzentrat) mit
anschwitzen. Eine Prise Zucker dazu geben (nimmt etwas die Säure). Das
Ganze mit einem Schuß Rotwein ablöschen und bei milder Hitze leicht
reduzieren. Dann kommt eine kleine Dose geschälte Tomaten aus der Dose
hinzu. Zeitgleich eine frisch und fein gehackte Knoblauchzehe. Mit
Meersalz abschmecken. Nochmal ganz kurz aufkochen. Fertig.
Dazu gibt es Teigwaren ohne Ei, oder z. B. Spaghetti aus Zucchini (kl. Gerät zum Schneiden der Zucchini-Spaghetti kann man für ca. 20 Euro kaufen). Zucchini-Spaghetti aber nur ca. 30 bis 40 Sekunden separat in Olivenöl in heißer Pfanne drehen. Sonst lösen sich die Zucchini-Spaghetti auf. Dann gleich die warme Masse unterheben. Schmeckt wirklich ausgezeichnet.
Der Witz an der Sache:
Sie
können viel dabei essen. Sind anschließend satt, aber nicht müde. Und
das Satt-sein hält lange an. Sich vegan zu ernähren heißt aber nicht,
dass Sie dadurch bereits abnehmen. Das ist ein Trugschluss. Wenn Sie
abnehmen wollen, müssen Sie sich auch bei veganer Kost etwas
zurückhalten.