So dürfen Sie “fettreich essen”

Fett macht fett stimmt so nicht“, sagt der Ökotrophologe Prof. Dr. Worm und stellt klar, dass es dabei um Werbeaussagen zu Light-Produkten geht, um deren Absatz zu steigern. Natürlich kommt es hauptsächlich auf die gesamte Energiebilanz an, also um Energiezufuhr und –verbrauch. Nur so gelingt es sein Gewicht zu halten.

Spieglein, Spieglein an der Wand…

Die Dänen haben mit rund 44 Prozent den höchsten Fettanteil in der Nahrung. Trotzdem sind sie das schlankste Volk in Europa. Die Tschechen verkonsumieren lediglich ca. 25 Prozent Fett und sind dabei ziemlich dick. Auch die Südafrikaner gehören zu den Dicksten der Welt, trotzdem, dass sie nur 22 Prozent Fett vertilgen. Dafür ernähren sie sich entsprechend kohlenhydratreich. Ein weiterer Faktor für das Dick-sein ist natürlich ein hoher Zuckerkonsum.

Es schmeckt halt

Nach heutigem Wissen trägt eine schmackhafte und abwechslungsreiche Kost klar zu einer Mehraufnahme an Nahrung bei. Es schmeckt einfach. Am besten könnte man sein  Gewicht mit einer ärmlichen, monotonen, faden, aber ballaststoffreichen Kost halten. Die Lebensfreude würde das aber bestimmt nicht  fördern.

Wieder auf Körpersignale hören

Eigentlich sollte man nur essen, wenn man wirklich Hunger hat. Und dann wieder rechtzeitig aufhören. Leider werden viele Körpersignale nicht mehr richtig wahrgenommen. Gegessen wird häufig aus allerlei Anlässen. Doch die emotionalen Gründe stehen ganz im Vordergrund.

Auch Bewegung macht´s

Natürlich spielt die Genetik eine Rolle. Da man sich im beruflichen Alltag immer weniger bewegt, ist die tägliche, körperliche Bewegung umso wichtiger. Dabei muss es nicht unbedingt Sport sein. Ein einstündiger, flotter Spaziergang tut es auch. Hauptsache der Kreislauf kommt dabei so richtig in Schwung.

Ihre Werte verbessern sich

Inzwischen weiß man, dass eine fettarme Kost, also 30 Prozent Fett und weniger, bedenklich ist. Bei einer fettreichen Kost sind die Blutfett-Werte, also das Verhältnis von HDL zu LDL, die Triglyceride und das Lipoprotein a, deutlich besser. Voraussetzung dafür ist aber, dass das Fett zu einem Großteil mit einfach ungesättigten Fettsäuren abgedeckt wird, so Prof. Worm. Also mit Oliven- oder Rapsöl. Auch die Blutzucker- und Insulinwerte verbessern sich unter einer fettreichen Kost.

Das Ei mehr…

16 von 20 Langzeitstudien sagen aus, dass es keinen Unterschied macht, ob man mehr oder weniger Cholesterin zu sich nimmt. Das eine oder andere Ei mehr hat also keinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Prof: Worm: „Zudem wird immer vergessen, dass die gesättigten Fettsäuren nicht nur das böse, sondern auch das gute Cholesterin anheben und somit deren Verhältnis kaum beeinflussen. Außerdem senken gesättigte Fettsäuren den Lipoprotein a-Wert “.

Es muss schon das richtige Fett sein

Der Körper benötigt alle Fettsäuren. Die mehrfach ungesättigte Fettsäure kann der Körper aber nicht selbst herstellen. Sie muss mit der Nahrung zugeführt werden. Die Formel heißt: Mehr Omega-3-Fettsäuren und weniger Omega-6-Fettsäuren. Der Hauptanteil sollte aber aus einfach ungesättigten Fettsäuren bestehen.
Widerlegt ist der Jahrzehnte-lange Rat, besonders viel ungesättigte Linolsäure zu verzehren. In hoher Menge wird sie mittlerweile als bedenklich eingestuft. Davon betroffen sind das Distelöl, Sonnenblumen-, Soja- und das  Maiskeimöl.

Das machen Omega-3-Fettsäuren

Zu geringe Omega-3-Fettsäuren-Werte stellen ein Risiko für plötzlichen Herztod dar. Dies scheint soweit gesichert. Scheinbar sind sie für einen stabilen Herzrhythmus verantwortlich. Zudem hemmen sie die Blutgerinnung.

Fleisch und Krebs

Immer wieder wurden Fleisch und gesättigte Fettsäuren mit Krebs in Verbindung gebracht. Einige Studien weisen auf einen Zusammenhang mit Darmkrebs hin. Die überwiegende Anzahl der Studien aber doch wohl nicht. Inzwischen sind es die Begleitstoffe, die z. B. beim Grillen usw. entstehen, die für das Krebsrisiko verantwortlich gemacht werden. Bei Prostatakrebs gibt es zwar einen statistisch belegbaren Zusammenhang zu Fleisch und tierischem Fett, plausibel ist dieser Umstand aber nicht. Es ist wohl eher so, dass ein zu geringer Verzehr von Obst und Gemüse bzw. zu wenig Bewegung die  eigentlichen Risiken darstellen, so, wie das bei anderen Krebsarten der Fall ist.

Ausdauersportler haben Vorteile

Ausdauersportler haben einen optimalen Fettstoffwechsel. Sie gewinnen Energie aus Fett genauso schnell wie aus Zucker. Gleichzeitig verbessern sich ihr Immunsystem und ihre Cholesterinwerte. Der Vorteil ist bei dem Personenkreis, dass ein hoher Energiebedarf mit wesentlich weniger und wohlschmeckender Nahrung abgedeckt werden kann, im Gegensatz zu fettarmer und kohlenhydratreicher Kost.

Fazit: Es ist immer dasselbe. Das Richtige und davon das Mittelmaß machen es aus.