täglich
erkranken in Deutschland 32 Menschen neu an Leukämie. Darunter sind
natürlich auch viele Kinder. Eine Stammzellen-Transplantation ist oft
die letzte Chance auf Heilung. Doch die Suche nach einem geeigneten
Spender ist keinesfalls leicht und gleicht fast immer der Suche nach der
berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Voraussetzung ist aber, dass beim
Spender und Empfänger wesentliche Gewebsmerkmale übereinstimmen müssen.
Deshalb: Je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto mehr Leben
können gerettet werden.
Die Typisierung der Gewebsmerkmale ist mittlerweile kurz und schmerzlos. Man benötigt nur zwei Wattestäbchen.
20 Prozent der Erkrankten fehlt noch ein Spender
Über zwei Millionen Menschen haben sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS), in Tübingen, registrieren lassen. Seit der Gründung, in 1990, hat die gemeinnützige Gesellschaft über 22.000 Stammzellentransplantationen ermöglicht. Inzwischen gibt es für ca. 80 Prozent der Betroffenen einen passenden Spender. Gleichzeitig bedeutet dies aber, dass jeder Fünfte Leukämiekranke immer noch vergeblich wartet.
Bedenken Sie, dass auch Sie selbst diese Blutkrankheit plötzlich, wie aus heiterem Himmel, bekommen können. Viele werden erst aufmerksam, wenn es ein Familienmitglied, einen Freund, oder jemanden aus dem näheren Umfeld trifft.
Für die Typisierung reicht Watte – Nadeln sind out
Foto: DKMS
Das Typisierungs-Set wird Ihnen von der DKMS zugeschickt. Jeder kann helfen, indem er sich als Stammzellspender registrieren lässt. Die Neuaufnahme kostet die DKMS 50 Euro, die entweder vom Stammzellspender selbst oder aus Spendengeldern finanziert werden. Das können Sie bestimmen.
Heutzutage muss man sich für die Gewebetypisierung nicht einmal mehr Blut abnehmen lassen. Wer sich per Brief oder auf der Homepage der DKMS
als Spender anmeldet, bekommt eine Einverständniserklärung und ein Set
mit zwei steril verpackten Wattestäbchen nach Hause geschickt. Die
beigefügte Anleitung erklärt, wie man damit einen Abstrich von der
Mundschleimhaut nimmt. Diese kleine Gewebeprobe wird an die DKMS
zurückgeschickt. Sie genügt, um im Labor zehn entscheidende
Gewebemerkmale zu bestimmen.
Oder, Sie können alternativ an einer regionalen Typisierungsaktion teilnehmen, bei der lediglich 5 ml Blut abgenommen werden.
Datenbank
Die Gewebemerkmale der Spender werden anonym in der Datenbank registriert und können schnell mit jenen von Erkrankten abgeglichen werden. Stimmen mindestens acht Merkmale überein, werden weitere Tests veranlasst. Zwar werden die Daten weltweit zur Verfügung gestellt, doch die Wahrscheinlichkeit, einen geeigneten Spender zu finden, ist in der Heimatregion des Erkrankten am größten. Jede ethnische Gruppe hat typische Gewebemerkmalskombinationen. Sie unterscheidet sich umso stärker, je weiter die Herkunft des Patienten und des potenziellen Spenders auseinander liegen.
Keine Angst – es wird kein Rückenmark entnommen
Viele haben Angst davor, dass dem Stammzellspender Rückenmark entnommen wird. Das ist aber nicht so. Die neue, ambulante Methode ist eine so genannte periphere Stammzellentnahme. Dabei bekommt der Spender fünf Tage lang einen hormonähnlichen Stoff unter die Haut gespritzt, der bewirkt, dass vermehrt Stammzellen aus dem Knochenmark ins Blut abgegeben werden. Diese werden dann mit einem speziellen Verfahren wieder aus dem Blut des Spenders herausgelöst.
Selbst bei der alten Methode wird lediglich mit Punktionsnadeln ein wenig Knochenmark am Beckenknochen abgezapft. Dies geschieht allerdings unter Vollnarkose, während eines ca. dreitägigen Krankenhausaufenthalts. Das gespendete Knochenmark regeneriert sich beim Spender aber wieder vollständig, innerhalb von nur zwei Wochen.
Für beide Methoden gilt: Was für den Spender ein harmloser Eingriff ist, bedeutet für einem Leukämiekranken die Chance zu überleben.
Lassen auch Sie sich registrieren
Ich habe mich längst typisieren lassen – Machen Sie es mir nach!