Bei einer Glutenunverträglichkeit handelt es sich um eine nicht-allergische und nicht-autoimmune Erkrankung. Symptome wie Blähungen, abdominale Schmerzen, Durchfall, Kopfschmerzen, Migräne, Müdigkeit, Aufmerksamkeitsdefizitstörungen, Hyperaktivität, Schizophrenie, Muskelbeschwerden sowie Knochen- und Gelenksschmerzen treten ähnlich einer Zöliakie auf.
Die Zöliakie dagegen ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut auf Grund einer Überempfindlichkeit gegen Gluten, dem Klebereiweiß in vielen Getreidesorten. Gluten-haltige Nahrungsmittel fördern Entzündungen der Darmschleimhaut. Dabei werden die Darmepithelzellen oft zerstört. Infolge können Nährstoffe nur schlecht aufgenommen werden und verbleiben unverdaut im Darm. Appetitlosigkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust und Erkrankungen bis hin zu Diabetes mellitus Typ I und Krebs können die Folge sein. Bei Zöliakie ist eine lebenslange Diät erforderlich. Selbst kleinste Mengen von Gluten-haltigen Lebensmitteln schaden der Gesundheit.
Bis vor kurzem wurden Glutenunverträglichkeit und Zöliakie als zwei unterschiedliche Erkrankungen betrachtet. Jetzt konnten Gastroenterologen aus dem Centro Médico Teknon in Barcelona (Spanien) zeigen, dass die Symptomatik beider Erkrankungen nahezu identisch sein kann. Gerade wenn Patienten hauptsächlich an Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen leiden. Die Forschung dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis noch mehr Klarheit herrscht. Bis dahin besteht die Behandlung der Erkrankungen u. a. weiterhin in einer strikten Gluten-freien Diät.
Und jetzt sind wir wieder bei der Darmflora, die bei diesen Erkrankungen ein total diffuses Bild liefern dürfte. Sie wissen ja: Darmflora = ca. 80 Prozent des Immunsystems. Absoluter Glutenverzicht, bei gleichzeitigem gezieltem mikrobiologischen Aufbau der Darmflora. So heißt die Formel. Ich sag´s nur…
Quelle:
Mearin F, Montoro M. [Irritable bowel syndrome, celiac disease and gluten.] Med Clin (Barc) 2013 Sep 9. [Epub ahead of print]