Man muss sie heute nicht mehr haben. Mit 30 nicht und mit 80 nicht. Aber immer mehr haben sie. Behandeln Sie begleitend auf jeden Fall auch homöopathisch!!!
Millionen Menschen leiden in Deutschland an Osteoporose. Jährlich ca. 80000 Knochenbrüche und ca. eine halbe Milliarde Euro Schaden sind die Folge. Osteoporose ist gekennzeichnet durch eine Abnahme der Knochenmasse, -strukur und -funktion sowie durch eine erhöhte Bruchneigung. Auch Medikamente, wie z. B. Cortison spielen eine Rolle. Knochenaufbauende Osteoblasten werden dadurch gehemmt, die Calciumaufnahme aus dem Darm verringert, die Calciumausscheidung über die Nieren erhöht und die Calcitoninausschüttung vermindert. Bestimmte Wassertabletten (Diuretika), die bei Bluthochdruck eingesetzt werden, verstärken die Ausschwemmung von Calcium ebenfalls. Nicht so Hydrochlorothiazid. Auch Magensäurehemmer sowie Phosphatbinder bei Dialysepatienten begünstigen die Osteoporose. Eine stärkere Schilddrüsenüberfunktion kann ebenfalls Osteoporose verursachen. Durch einen gesteigerten Knochenumsatz kommt es zu einer verstärkten Calciumausscheidung mit dem Harn, sowie zu erhöhten Blutcalciumwerten. Dies führt zu einer Unterversorgung des Knochens mit Calcium, woraus eine geringere Knochendichte und ein erhöhtes Bruchrisiko resultiert.
Betroffen sind zu zwei Drittel Frauen, nach Eintritt der Wechseljahre. Bei Männern kommt es meist erst nach dem 70. Lebensjahr zum Bruch. Die Symptome sind Knochenschmerzen (besonders Rücken), Spontanbrüche und das Zusammensinken der Wirbelkörper (Rundrücken und Abnahme der Körpergrösse).
Für den Knochenstoffwechsel sind die knochenbildenden Osteoblasten und die knochenabbauenden Osteoklasten zuständig. Während beim Gesunden ein Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau herrscht, ist die Aktivität der Osteoklasten beim Osteoporotiker erhöht. Dies kann mehrere Ursachen haben:
Wird mit der Nahrung zu wenig Calcium zugeführt, greift der Körper auf die Calciumspeicher der Knochen zurück. Diese Entmineralisierung der Knochenmatrix kann auf Dauer zur Osteoporose führen. Das fettlösliche Vitamin D verbessert die Calciumaufnahme aus dem Darm. Der Körper ist in der Lage, mit Hilfe von UV-Strahlen, Vitamin D selbst herzustellen. Bei vielen älteren Menschen ist aber die Umwandlung in Leber und Nieren oft gestört, sodass sie auf eine direkte Zufuhr angewiesen sind (1500mg Calcium + 1000IE Vit D3. Vitamin D-Mangel führt bei Kindern zur sogenannten Rachitis, die mit Verformungen der Knochen einhergeht. Besonders reich an diesem Vitamin sind Fettfische (Lachs, Hering, Makrele), Lebertran, Margarine, Pilze und Eier.
Während eine gesteigerte Bildung von Sexualhormonen zu einem vermehrten Knochenaufbau führt, kommt es bei fehlender Produktion (z.B. bei operativer Entfernung der hormonproduzierenden Drüsen, wie Eierstöcke und Hoden) zu einem gesteigerten Knochenabbau. Bewegungsmangel führt nicht nur zu einer verringerten Muskelmasse, sondern ebenfalls zu einer verminderten Knochendichte. Für ein stabiles Knochengerüst ist also eine regelmäßige körperliche Beanspruchung durch Sport, möglichst im Freien, unentbehrlich. Der Aufbau von Knochenmasse nimmt nämlich proportional zum Muskelaufbau zu.
Auch eine hohe Phosphatzufuhr, durch Schmelzkäse, Wurst- und Fleischwaren verschlechtert die Calciumaufnahme. Oxalsäure z.B (v.a. in Rhabarber, Spinat und Mangold) und Phytinsäure (in ballaststoffreichen Lebensmitteln wie z.B. Kleie) sind in der Lage, Calcium sowie andere Mineralstoffe und Spurenelemente im Darm zu binden und somit deren Aufnahme zu verringern. Diese organischen Säuren werden durch Erhitzen aber inaktiviert. Rohköstler sollten deshalb darauf achten, dass nicht mehr als 50% der täglichen Nahrung im rohen knochenbiegung.jpgZustand verspeist werden. Menschen mit Milchzuckerunverträglickeit leiden häufiger an Osteoporose. Für sie eignen sich vergorene, milchzuckerfreie Produkte, calciumreiche Mineralwässer oder Calciumpräparate. Eine Verbesserung der Calciumaufnahme wird durch den gleichzeitigen Verzehr von Milchzucker, Zitronen- und Apfelsäure verbessert. Die beiden Säuren sind in verschiedenen Obstsorten enthalten. Eine hohe Zufuhr von tierischem Protein führt zu einer Absenkung des pH-Wertes des Harns und zu einer gesteigerten Calciumausscheidung. Auch zuviel Kochsalz fördert die Ausscheidung von Calcium.
Bei der Vorbeugung von Osteoporose spielt eine ausreichende Calciumzufuhr im Kindes- und Jugendalter eine entscheidende Rolle. In diesem Lebensabschnitt ist die Einlagerung von Calcium in die Knochenmatrix am effektivsten. Etwa ab dem 30. Lebensjahr verringert sich die Knochendichte mit zunehmendem Alter. In der Schwangerschaft und während des Stillens ist der Calciumbedarf erhöht, da der Embryo bzw. der Säugling auf die Zufuhr von Calcium durch die Mutter angewiesen ist. Bei einer mangelnden Versorgung werden die Calciumspeicher der Knochen der Mutter angegriffen, so dass es langfristig zu einer Unterversorgung mit diesem Mineralstoff kommen kann. Durch das Knochenwachstum ist der Calciumbedarf, bei Heranwachsenden, ebenfalls erhöht.
Die besten Calciumquellen sind Milch und Milchprodukte. Sie sollten deshalb regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Ein weiterer guter Calciumlieferant ist Mineralwasser, das mindestens 500mg Calcium und möglichst wenig Natrium enthält. In einem gewissen Umfang kann Gemüse (z.B. Brokkoli) zur Calciumversorgung beitragen. Einen hohen Calciumgehalt weisen auch Küchenkräuter, wie Petersilie und Dill auf. Eine optimale Calciumversorgung erreicht man, wenn die zugeführte Calciummenge, in Form von mehreren kleinen Milchmahlzeiten, über den Tag verteilt wird.
Während bei mäßigem Alkoholkonsum eine leichte Zunahme der Knochendichte festgestellt wird, führt ein hoher Alkoholgenuss zu einer starken Abnahme der Knochenmasse. Durch Zigarettenkonsum verengen sich die kleinsten Blutgefässe, was die Versorgung der Knochen mit Nährstoffen (z.B. Calcium) verschlechtert und Osteoporose ebenfalls fördert.
Calcitonin ist ein in der Schilddrüse gebildetes Hormon. Es hemmt die Freisetzung von Calcium und Phosphat aus den Knochen und fördert die Einlagerung dieser beiden Mineralstoffe in die Knochenmatrix. Zudem hat es eine schmerzstillende Wirkung, weshalb es häufig zur Schmerzlinderung bei Brüchen eingesetzt wird.
Der Körper ist in der Lage, mit Hilfe von UV-Strahlen, Vitamin D selbst herzustellen. Dieses wird benötigt, um die Calciumaufnahme zu verbessern. Bei vielen älteren Menschen ist die Umwandlung in Leber und Nieren aber gestört, so dass sie auf eine direkte Zufuhr angewiesen sind. Ausserdem gibt man Bisphosphonate. Sie bilden eine Art Schutzschicht und verringern somit die Angriffsfläche der Osteoklasten. Durch die selektive Hemmung dieser knochenabbauenden Zellen bleibt die Aktivität der Osteoblasten erhalten, wodurch eine Erhöhung der Knochendichte erreicht werden kann.
Für die Diagnose steht die Knochendichte-Messung im Mittelunkt. Die einzig sinnvolle Methode zur Bestimmung ist die Röntgenabsorptionsmessung, kurz DXA genannt.
Bisphosphonate nimmt man morgens, nüchtern, ½ Stunde vor dem Frühstück, mit ca. 300ml kalkarmem Wasser (am besten Volvic) ein. Leitungswasser ist oft zu kalkhaltig und dann (lediglich) zur Einnahme nicht geeignet. Kalk bindet nämlich Bisphosphonate und führt diese wieder ab. Ebenso sind andere Getränke zur Einnahme ebenfalls nicht geeignet. Hier können Erfolg und Misserfolg der Therapie sehr eng beieinander liegen. Bedenken Sie: Idealerweise werden sowieso nur 0,7% bis 0,1% (kein Druckfehler) der eingenommenen Bisphosphonate aufgenommen.
Nach der Einnahme darf man sich ca. 45 Minuten nicht mehr hinlegen ( aufrecht sitzen). Das Medikament könnte sonst evtl. in die Speiseröhre zurück fliessen und diese reizen. So werden die Nebenwirkungen ausgeschaltet. Abends, gleich nach dem Essen, ist dann täglich die Zeit für die Einnahme von Calcium + Vitamin D3.