das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom bzw. die Hyperaktivitätsstörung
(ADHS) nimmt seit langem einen immer größeren Stellenwert ein. Viele
Kinder erhalten von Ihrem Therapeuten ganz selbstverständlich „Ritalin“.
Ist ja auch sehr einfach. Methylphenidat wirkt auf das Zentrale
Nervensystem und blockiert dort das sogenannte
Dopamin-Transporter-System. Diese Blockade ist reversibel und dauert
solange das Medikament wirkt. Betroffene (Kinder und Erwachsene)
beschreiben die Wirkung von Ritalin wie einen Schalter. Bei der
richtigen, auf den Patienten abgestimmten Dosierung verbessern sich
Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, ohne große Anstrengung. Man wird auch
nicht mehr so stark abgelenkt. Doch ADHS erhöht das Risiko für
zahlreiche akademische und emotionale Probleme.
Erklärung:
1.
Ein akademisches Problem ist ein Problem, dessen Auslöser es an einer ganz anderen Stelle zu suchen gilt.
2.
Bei
einem emotionalen Problem handelt es sich um eine bewusste oder
unbewusste Wahrnehmung und dem daraus entstehenden Gefühlsleben,
verbunden mit einer Verhaltensänderung.
Die Ursachen für ADHS sind wahrscheinlich mannigfaltig. Doch in vielen Vorträgen verfolge ich seit Jahren immer wieder die Ausführungen von Therapeuten, die einen ganz anderen Weg gehen. Und das mit Erfolg! Dazu gehört der Ausschluß einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln und synthetischen Lebensmittelfarbstoffen. Zudem sorgt die Durchführung einer mikrobiologischen Darmsanierung, mittels einfach zu verabreichender Tropfen und Pulver, dann oft so richtig für den Druchbruch.
Lesen Sie dazu auch hier: Darmflora stärkt das Immunsystem
Vor
kurzem wurde dazu eine quantitative Metaanalyse (Zusammenfassung von
verschiedenen Voruntersuchungen) durchgeführt. 10 Studien zur
Ernährungseinschränkung und 24 Studien zu Lebensmittelfarbstoffen wurden
berücksichtigt.
Ergebnis:
Einschränkende
Diäten verringerten ADHS Symptome signifikant. Ebenso das Weglassen von
Lebensmittelfarbstoffen. Ein weiterer signifikanter Effekt konnte auch
beim psychometrischen Aufmerksamkeitstest (befasst sich mit dem Gebiet
der Psychologie, das sich allgemein mit der Theorie und Methode des
psychologischen Messens befasst) in Bezug auf synthetische
Lebensmittelfarbstoffe gezeigt werden. Mit anderen Worten: Ein großer
Prozentsatz der ADHS-Kinder reagieren auf Ernährungs-Veränderungen
hervorragend.
Viele Erkrankungen werden durch das heutige Ernährungsverhalten erst richtig angeheizt. Das zeigt auch die tägliche Praxis. Unkomplizierte Tests bezüglich Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und -intoleranzen bringen oft schnell Licht ins Dunkel. Bevor der Körper mit Chemie weiter schädigt wird, wird probeweise angeraten, mal nur für einen Monat, sein Kauf- und Essverhalten zu ändern. Damit ließe sich so manche weitere Pille verhindern. Einfach durchzuführende Tests gibt es auf Anfrage.
Quelle:
Nigg JT,
Lewis K, Edinger T, et al. Meta-analysis of
attention-deficit/hyperactivity disorder or
attention-deficit/hyperactivity disorder symptoms, restriction diet, and
synthetic food color additives. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry.
2012;51:86-97.e8.