Gerade konnte ich einen hervorragenden Vortrag in Bezug ganzheitliche Therapie hören. Heike Fischer, Ärztin mit Schwerpunkt Naturheilverfahren und Expertin in puncto Biologische Medizin (Uni Mailand) brachte das, was viele ignorieren, auf den Punkt.
Als Themen waren eigentlich „Nervöse Unruhezustände, Schlafstörungen und Burn-Out-Syndrom (Psychosomatik und Hormone)“ angesetzt. Aber schnell bestätigte sich mal wieder, dass die verschiedenen Körper-Regelkreise zurück in ihren eigentlichen Rhythmus gebracht werden müssen, wenn man Erfolg haben will. Mit dem Effekt, dass nebenbei auch andere Zipperlein – bis hin zur handfesten Krankheit – oft automatisch mit behandelt werden.
Landauf landab spricht man immer gerne von „Körper, Geist und Seele“. Hakt man genauer nach, dann kommt aber meist nur heiße Luft. Auch der Begriff Pschychosomatik wird gerne gebraucht. Dabei ist das keine Krankheit, sondern lediglich die Aussage, dass etwas weh tut, einem Schmerzen bereitet und man annimmt, dass das Desaster seinen Ursprung in der Psyche hat.
Sehen Sie: Unser Geist ist das Instrument, mit dem wir unsere Umwelt wahrnehmen. Ständige Reize prasseln auf uns ein. Positive als auch negative. Doch oft mehr negative (Familienprobleme, Geldsorgen, Berufsstress, Mobbing, Angst um den Arbeitsplatz usw.). Auf Dauer belastet dies unsere Seele. Unser Unterbewusstsein leidet. Und dann geraten unsere Regelkreisläufe außer Kontrolle.
Wir sprechen vom sogenannten Vegetativum. Es ist nicht bewusst oder willentlich beeinflussbar und regelt alle Körperfunktionen, wie Reize, Nerven, Hormone und Körperaktionen. Zum Beispiel das Herz-/Kreislaufsystem (Blutdruck und Puls), den Stoffwechsel, die Magen-/Darmfunktionen, die Atmung, den Muskeltonus (Verspannung/Entspannung). Aber auch Körperfunktionen wie seelische (gedankliche) Aktivitäten, Stress, Träume usw.. Man kann sagen, die Psyche beeinflusst die Körperfunktionen und genauso umgekehrt.
Die neuroendokrinen Funktionsachsen werden über den Sympathikus und Parasympathikus geregelt. Dabei spielt Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin, Serotonin (Melatonin) genauso eine Rolle, wie im Hypothalamus-Hypophysen-System die Steuerung der Umsetzung verschiedener Impulse zur Hormonausschüttung und Aufrechterhaltung der Homöostase (Sebstregulation des Gleichgewichts) im Körper. Denken wir an die Nebennieren mit Cortisol, DHEAS, Adrenalin, die Ovarien mit Östrogen und Testosteron und die Schilddrüse mit ihren Hormonen T4 und T3.
Auf der somatischen Ebene kommen wir dann u. a. auch mit der Schmerztherapie in Kontakt. Hier sind die Faktoren: Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, endokrine Störungen, Schadstoffe und Schwermetalle, Schmerzen, schwere Arbeit/Sport, Strahlung, Medikamente, Lärmbelastung, Reizüberflutung (übermäßiger Fernseh- und EDV-Konsum, sowie Schlafmangel.
In der Steinzeit musste man um sein Leben laufen oder einen Kampf auf Leben und Tod ausfechten. Was passiert in einer solchen Situation? Nun, Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz steigen. Ebenso der Blutzucker und die Durchblutung der Haut und Muskeln. Nach dem Ereignis kommt aber auch schnell wieder die Entspannung. Doch heute gibt es anstatt Mammut und Saurier Leistungsdruck, Konflikte, Angst, Überlastung, Zeitdruck, Zukunftssorgen, sozialen Druck usw.. Und das 24 Stunden lang.
Wir werden nicht so sehr von den Dingen beunruhigt, als vielmehr von den Gedanken, die wir uns darum machen. (Epiktet, 1. Jahr n. Chr.)
Die Adrenalinsynthese in der Nebennierenrinde ist abhängig von den Vitaminen D6, D12, C und Folsäure. Über Adrenalin wird Energie bereitgestellt. Noradrenalin benötigt dieselben Vitamine wie Adrenalin und sorgt für eine Minderdurchblutung der inneren Organe, sollte dies in Stresssituationen erforderlich werden. Ein Noradrenalinmangel führt zur Panikstörung. GABA (alpha Aminobuttersäure) ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter im Gehirn. Sie regelt den Schlaf, das Ernährungs- und Sexualverhalten, den Schmerz, die kardiovaskulären Eigenschaften sowie die Thermoregulatoren und die Stimmung. Zudem ist GABA der wichtigste Angriffspunkt bei der Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen und der schnellste Neurotransmitter. Serotonin ist abhängig von den Vitaminen Niacin (B3), B6 und Folsäure. Ein Mangel führt zu Angstzuständen, Depressionen, Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Migräne, CFS und Fibromyalgie. Tryptophan wird über 5-HTP zu Serotonin (Glückshormon) und letztlich zu Melatonin umgewandelt. Melatonin ist, sozusagen als Schlafmittel, zuständig für den Wach-Schlaf-Rhythmus und wird durch den Lichteinfall auf die Netzhaut des Auges gesteuert. Im Winter wird Melatonin verstärkt gebildet. Ein Mangel führt zu Schlafstörungen. Cortisol ist unser wichtigstes Stresshormon. Es ist entzündungshemmend, blockiert die spezifische und unspezifische Immunabwehr und erschöpft sich bei Dauerstressbelastung. DHEAS wird über die Hypophyse gesteuert und in der Nebennierenrinde ausgeschüttet. Hierbei handelt es sich um die Vorstufe von Östrogen und Testosteron. DHEAS ist entzündungshemmend, aktiviert das Immunsystem und wirkt antidepressiv. Ein Mangel führt zu Muskelabbau, Gewichtszunahme, Libidoverlust, abnehmender geistiger Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen und Depressionen.
So können wir sagen, dass ein Mangel an Transmittern und Hormonen zu Dysstress führt. Also zu Dauerstress ohne positive Auflösung. Dadurch entsteht eine dauerhafte Beeinträchtigung im neuronalen und hormonellen System, bedingt durch die Daueraktivierung der Neuro-Endokrinen Systeme. Mit der Folge einer dauerhaften Erregung und anschließenden dauerhaften Erschöpfung der Systeme.
Es ist also wahnsinnig wichtig, dass unser Körper stets mit den richtigen Substanzen versorgt ist. Die Werte lassen sich einfach aus dem Blut bestimmen (leider IGEL-Leistungen). Dabei ist die Dosierung anschließend entscheidend. Ansonsten sind wir den tagtäglichen Anforderungen auf Dauer nicht gewachsen. Billigtabletten aus dem Drogeriemarkt bringen meist nicht das gewünschte Resultat. Die Dosierung ist viel zu niedrig. Die Zusammensetzungen lassen zu wünschen übrig. Zudem schlägt der Körper nicht gleich Alarm, wenn er unterversorgt ist. Es dauert oft lange, bis die ersten Symptome auftreten. Das Manko ist, dass sich unser Hochleistungsapparat „Körper“ meist erst meldet, wenn die jeweiligen Depots schon 30 – 50% abgenommen haben. Dann dauert es lange, bis diese wieder aufgefüllt sind. Der Patient ist es aber gewöhnt, dass mit ein zwei Tabletten alles wieder in Ordnung ist. Doch hier ist Durchhaltevermögen vom Patienten und Sachverstand seitens des Therapeuten gefordert. Meistens wird diese Therapie/Substitution schlichtweg vernachlässigt. Sowieso, wenn man die Kosten selbst tragen muss. Auf Dauer jedoch fatal.
Stimmt die Substitution, dann kommt die nächste Hürde. Die Frage ist doch: Kommt überhaupt das Verabreichte an dem Ort an, wo man es hin haben will? Die Antwort ist oft „Nein“. Denn Schlackstoffe/Ablagerungen in den Geweben behindern meist den Transport in den feinsten Gefäßen (in beiden Aufnahmen oben jeweils die Arteriole, unten jeweils die Venole). Bei der ersten Aufnahme sieht man klar die Verschlackung des Gewebes (Originalaufnahmen). Die Verschlackung behindert den Blutfluss. Sauerstoff- und nährstoffreiches Blut kann über die Arteriolen nicht mehr richig zugeführt werden. Das Gewebe ist total unterversorgt. Genauso verhält es sich beim Abtransport. Die Schlacken können über die Venolen nicht mehr abtransportiert werden. Es entstehen sogar Anastosmosen (Kurzschlüsse zwischen Arteriole und Venole). Also muss parallel fachgerecht ausgeleitet werden. Die Gewebe müssen entschlackt werden, damit das Blut gerade im Mikrobereich wieder richtig fließen kann. Nur dann ist der Körper irgendwann wieder richtig versorgt. Und der Erfolg stellt sich ein. Die fachgerechte Ausleitung kann zum einen über die orale Gabe geschehen. Viel besser und schneller ist das Desaster mit Infusionen zu beeinflussen. Hier gelangen die Mittel sofort an Ort und Stelle. Die Ausleitung muss aber mit Bedacht erfolgen, da der Körper sonst mit den ausgelösten Schlacken überflutet wird und den Patienten zusätzlich belasten.
Solche Aktionen nehmen parallel natürlich auch starken Einfluss auf das gesamte Immunsystem. Wichtig ist – und das sei immer wieder gesagt – die Tatsache, dass im Körper „Homöostase“ vorherrscht. Also das Gleichgewicht aller Regelkreise wieder hergestellt wird. Besser noch, dass im Vorfeld darauf geschaut wird, dass es möglichst gar nicht zu gravierenden Entgleisungen kommt.
Der Körper ist meist unterversorgt. Obst wird unreif geerntet. Auch wenn es nachreift – es fehlen halt die wichtigen Stoffe einer reifen Frucht. Die Zeit war zu kurz, um diese konzentriert, bis zur völligen Reife, aufzunehmen. Beim Kochvorgang werden oft gravierende Fehler gemacht. Kochen wird nicht selten mit verkochen verwechselt usw.. Bedenken Sie bitte: Kranke und ältere Menschen haben sowieso von vornherein einen viel höheren Bedarf an Vitalstoffen. Weil sie u. a. in diesen Phasen auch einen erhöhten Verbrauch haben. Und weil der Körper im Alter sowieso viel weniger an Nahrung verwerten kann.
Sie bringen Ihr Auto rechtzeitig zum Kundendienst. Wie sieht das mit Ihrem Körper aus?