Nach Vogel- und Schweinegrippe jetzt Robbengrippe

Viren werden außerhalb von Zellen übertragen. Sie können sich aber nur innerhalb von geeigneten Wirtszellen vermehren, da sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen. Somit gehören Viren, nach dem heutigen Wissensstand, nicht zu den Lebewesen. Um in einen Organismus eindringen zu können, sind Viren in der Lage ihre Oberfläche quasi der Schleimhautoberfläche des Wirts anzupassen. Somit erkennt der befallene Organismus das Virus nicht mehr als Feind. Und das Virus kann ungestört in den fremden Organismus eindringen und sein Unwesen treiben.

Nach Vögeln und Schweinen hat es diesmal die Robben an der Ostküste der USA erwischt. Das neue Virus hat sich aus dem Stamm des Wasservogel-Virus entwickelt. „Wie es scheint, haben sich die Robben über den Kot infizierter Wasservögel angesteckt“, so Prof. Simon Anthony (Columbia University New York). Und die Viren haben sich den Robben dann angepasst (mBio 2012, 3(4): e00166-12).

Im Zeitraum September bis Dezember 2011 wurden über 160 tote Tiere an Land gespült. Fast alle erlagen einer Pneumonie (Lungenentzündung). Bei durchweg allen Robben fand man hohe Konzentrationen von Influenza-A-Viren. Beim Vergleich stellte man eine hohe Ähnlichkeit zum Vogelgrippe-Virus fest. Doch das Robben-Virus weist Veränderungen auf, die auf ein erhöhtes Krankheitspotential schließen lassen.

Das neue Virus besitzt die Fähigkeit die oberen Atemwege von Säugern, sowie auch den Magen-/Darmtrakt von Vögeln zu befallen. Es kann sich dadurch gut verbreiten und infolge schwere Pneumonien auslösen. Ähnliche Eigenschaften zeigte auch das Influenza-Virus der Spanischen Grippe 1018.

Es ist nicht auszuschließen, dass diese neuen Viren auch für den Menschen gefährlich werden können, falls sie in der Lage sind auch andere Säuger zu infizieren. Beim Sequenzvergleich zwischen den beiden Virus-Varianten (Vögel/Robben) wurden lediglich 37 Genveränderungen festgestellt. Doch drei davon treten auch bei humanpathologischen Influenza-Viren (‘Viren, die den Menschen befallen) auf.

Das Robert-Koch-Institut beschwichtig: „Es sind bis jetzt keine humanpathologischen Influenza-Viren bei Robben bekannt. Zudem seien die Robbenpopulationen zu klein, um eine Ausbreitung des Virus zu ermöglichen.
Weltweit sind viele Wissenschaftler aber wieder einmal anderer Meinung. Prof. Anne Moscona (American Society of Microbiology) ist von der Harmlosigkeit des neuen Virus nicht überzeugt. Sie schreibt in einer Pressemitteilung: „Neue Grippe-Viren kann es immer und überall geben. Deshalb ist es wichtig, dass wir zukünftig auch da hinschauen, wo wir bisher nicht hingesehen haben.“

Ich sag´s nur:
Im Endeffekt ist es beim business as usual wie im Kino-Thriller der 80er Jahre: Wissenschaftler warnen, Politiker besänftigen und vertuschen bis es nicht mehr anders geht und das Volk meint – die da oben werden es schon machen. Und auch hier gilt: Denkste wie immer.

Zum Thema „Influenza“ ist mein letzter Presseartikel “Grippeschutz – Pandalis offeriert Europäern Rettungsschirm” in einigen großen Internet-Presseportalen, in der Kategorie „Wissenschaft und Forschung“, in die Rubrik „meist gelesen“ aufgestiegen. Sie sollten den Artikel lesen. Nur so können sich Sie, Ihre Familie, Ihre Verwandten, Bekannten und Freunde ab sofort nebenbwirkungsfrei schützen. Schlagen Sie der Sommergrippe ein Schnäppchen.