Krebs ist immer weiter auf dem Vormarsch. Immer mehr Prominente, keineswegs Alte, sterben weg. Die Bundesregierung Deutschland hat jetzt beschlossen Krebs verstärkt den Kampf anzusagen, nachdem jährlich über 215.000 Menschen daran versterben. Mit stark steigender Tendenz.
Lassen wir den Zwist um das neue Krebsregister außer Acht, dann geht es bei dem neuen Programm hauptsächlich um die Erweiterung der Krebsfrüherkennung. Die demographische Entwicklung stelle Deutschland vor eine große Herausforderung, sagte Daniel Bahr (Bundesgesundheitsminister). 2060 werde jeder Dritte über 65 Jahre alt sein, jeder Siebte sogar über 80, so Bahr weiter.
Auch in meiner Praxis nehmen die Krebsfälle deutlich zu. Knapp über 40 fängt es an krebslig zu werden. Leider gehen viele Bürger immer noch nicht zur Krebsfrüherkennung. Das ist sehr schade. Wird Krebs frühzeitig erkannt, dann kann er in den allermeisten Fällen vollkommen besiegt werden. Ein renommierter Münchner Krebsprofessor sagte 2008 auf einem Symposium: „Fakt ist: In Sachen Diagnostik sind wir heute sehr weit, doch bezüglich Therapie befinden wir uns weiterhin auf dem Stand von 1950.“ Was daraus resultiert versteht sich von selbst. Gemeint sind im zweiten Satzteil natürlich diese Krebsfälle, die erst viel zu spät erkannt werden, weil man vorher gar nicht erst daraufhin untersucht.
In vielen Gesprächen, mit Patientinnen und Patienten, sagen mir manche immer wieder klar: „Nein, ich will auf gar keinen Fall wissen, ob ich Krebs habe oder nicht. Wenn ich irgendwann Krebs haben sollte, dann ist es halt so.“ Kommentar überflüssig. Da fehlen einem einfach die Worte. Gerade weil solche Äußerungen häufig von Menschen kommen, von denen man meinen sollte, dass sie es besser wissen müssten. An denen wird sich auch das neue Programm die Zähne ausbeißen. Gell, Herr Bahr?
Es gibt mittlerweile hochsensible Tests, bei denen man aus ein paar Milliliter Urin mit bis zu über 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit erkennen kann, ob überhaupt – und ziemlich genau wann einige Krebsarten oder bestimmte Krankheiten ausbrechen. Das funktioniert, je nach Art der Krankheit, eineinhalb bzw. bis fünf Jahre im Voraus. Bei positivem Befund hat man jetzt die Chance bereits rechtzeitig zu therapieren und entgegenzuwirken, sodass das Ereignis im Idealfall evtl. gar nicht erst eintritt. Solche Tests gibt es bereits für jedermann. Herzinfarkte und Schlaganfälle kann man so bis zu eineinhalb Jahre vor Eintritt erkennen, Diabetes und chronische Nierenerkrankungen bis zu fünf Jahre vorher. Auch bei Verdacht auf Prostata- und Blasenkrebs kann man sich so mehr Klarheit verschaffen. So manche Biopsie oder Operation kann dadurch entfallen. Und anstelle einer Mammographie steht bereits in vielen Praxen Deutschlands eine Medizinische Tastuntersucherin. Im Verdachtsfall folgt der Burstultraschall. Mit anderen Worten: Strahlung weg – Untersuchungsergebnis zusätzlich deutlich optimiert. Was will Frau mehr?!
Letztendlich geht es bei viral und bakteriell bedingten Krankheiten, so auch bei Krebs, immer um das Immunsystem. Meistens ist das Immunsystem seit langem überfordert. Oft handelt es sich um Jahre-lange Prozesse. Das Immunsystem liegt am Boden. Anstatt das Immunsystem fachgerecht zu stärken, oder zu modulieren, wird es weiter niedergeknüppelt. Mit Schmerzmitteln, ohne den eigentlichen Sinn zu hinterfragen, mit Antibiotika- und hohen Cortisongaben.
Natürlich kann man es auch anders versuchen. Jedoch nur, wenn der Patient bereit ist in seine Gesundheit rechtzeitig selbst zu investieren. Doch da ist dann noch die Angst vor einem evtl. schlechten Ergebnis. So manche Frau investiert lieber in ihre Falten und lässt sie sich noch schnell unterspritzen. Wenigstens (meist aber nicht) liegt man später dann „schön“ im Sarg. Kommt daher vielleicht der Ausspruch: ´s war wieder eine schöne Leich?!
Jeder kann rechtzeitig so viel Gutes für sich tun. Das muss nicht teuer sein. Teurer wird es erst dann, wenn es nicht mehr die Vorsorge betrifft, sondern bereits die Therapie. Dann allerdings muss man klotzen. Kleckern und rumprobieren sollte man dann tunlichst vermeiden.
Ich sag´s nur:
Vorsorge heißt: Rechtzeitig für ein starkes
Immunsystem sorgen, um so gegen die alltäglichen Hürden möglichst
gewappnet zu sein. Damit die staatlich angebotene Vorsorge möglichst
immer negativ verläuft. Mit anderen Worten: Damit bei der landläufigen
Vorsorge nix raus kommt.