Herz-, Kreislauf-Risiken

Früher galt: 7 bis 10 Zigaretten am Tag richten noch keine allzu grossen Schäden im Körper an. Heute weiss man sehr genau, dass die frühere Erkenntnis radikal revidiert werden muss. Das Problem ist, dass sich durch das Nikotin die Gefässe zusammenziehen. Und wenn sich die Gefässe zusammen ziehen, dann wird der Blutdruck automatisch erhöht, solange der Gefässspasmus anhält. In der Regel lässt dieser erst wieder langsam nach 20 – 25 Minuten nach. Dann kommt schon wieder die nächste Zigarette usw..

Aber schon bei ein bis drei Zigaretten täglich können die Gefässe, mit der Zeit, nicht mehr entspannen und der Gefässspasmus bleibt dauerhaft bestehen. Warum das so ist weiss man noch nicht. Ein weiterer Faktor für Bluthochdruck kann auch Übergewicht sein. Es gibt Studien darüber, wie der Blutdruck, im Verhältnis zum Gewichtabbau, ebenfalls abnimmt. Zudem kann das Risiko Diabetes mellitus durch den Abbau von Übergewicht ebenfalls minimiert werden. Die Gelenke werden geschont. Gerade bei Arthrose / Arthritis usw.. Und dann ist da natürlich das Cholesterin, das als Hauptübeltäter jeglicher Herz- / Kreislauferkrankung verdammt ist. Doch im Grunde ist Cholesterin ein lebenswichtiger Baustein für die Zellmembran und noch dazu Ausgangsstoff für viele Hormone. Zum einen wird Cholesterin vom Körper selbst hergestellt und zum anderen zusätzlich mit der Nahrung aufgenommen. Die Gefahr liegt darin, dass Cholesterin eine Fettsubstanz ist, sich nicht mit Blut verbindet und unsere Gefässe mit Fett zuklebt. Deshalb wird in der Leber das Cholesterin mit einer LDL – Hülle ummantelt und so an alle Zellen gebracht, bei denen es zur Reparatur verletzter Teile oder überhaupt zur Erneuerung der Zelle benötigt wird. Auch die Wand eines Blutgefässes kann geschädigt sein, beispielsweise durch zu hohen Blutdruck. Hier wird dann massenhaft Cholesterin enthaltendes LDL angeliefert. Das HDL ist dazu da, um den möglicherweise entstandenen Überschuss wieder abzutransportieren. Aber was ist, wenn jetzt zu weinig HDL vorhanden ist? Zum Beispiel durch Rauchen, zu wenig körperlicher Aktivität, und und und… Dann kann ein Teil des LDL – Cholesterins oxidieren, wie es etwa bei ranzig gewordenem Fett der Fall wäre. Für unser Immunsystem ist oxidiertes LDL jedoch ein Fremdkörper und wird von Fresszellen (Makrophagen) dementsprechend angegriffen und aufgefressen. Diese Fresszellen werden schliesslich zu aufgequollenen Gebilden, die jetzt ihre Bewegungsunfähigkeit verlieren und absterben. Das sich darin befindende Cholesterin verkalkt, bildet spitze Kristalle und die Gefässwand verliert somit ihre Elastizität. Jetzt haben wir an der Gefässwand ein Hindernis, das somit weitere Störungen hervorruft und sich kontinuierlich zur Arteriosklerose entwickelt. Die Gefässe verlieren dadurch ihre Elastizität. Der Gefässinnendurchmesser nimmt ab. Dadurch steigt wiederum der Blutdruck. Ein Teufelskreis. Zusätzlich macht einem der tägliche Stress zu schaffen. Die Ehe funktioniert nicht mehr. Die Kinder fordern einen. Finanzielle Probleme sind da. Die Familie steht unter Spannung. Im Beruf werden die Daumenschrauben immer mehr angezogen. Und der Ausgleich ist gleich „0“. Es findet überhaupt keine Entspannung mehr statt. Ein solcher wirklicher Dauerstress macht ebenfalls krank. Und jetzt wird einem noch Bewegungsarmut bescheinigt. Ist man den ganzen Tag nicht schon genug gerannt? Ja, das vielleicht schon. Aber die richtige Bewegung, um den angestauten Stress wieder loszuwerden, fehlt noch. Die richtige Bewegung, der richtige Sport, als Ausgleich, als Therapie. In den vergangenen Jahrzehnten wurde zunehmend klar, dass eine schlecht eingestellte Hypertonie die Nierenfunktion gewaltig beeinträchtigt. Wenn dieser Zustand längere Zeit besteht, dann werden kleinste Arterien in der Niere geschädigt. Vereinfacht gesagt: In der Folge nimmt die Filtrationsleistung der Niere ab. Die nächste Station ist dann die Dialyse. Mittlerweile haben wir bereits 50000 Dialysepatienten in Deutschland. Und die Zahl wird die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre weiter drastisch ansteigen. Das ist bereits heute klar absehbar. Deshalb ist es, unter all diesen Gesichtspunkten, ganz wichtig, dass der Blutdruck ggf. engmaschig kontrolliert und richtig eingestellt wird. Blutdruckwerte in Höhe 100 plus Lebensalter sind längst überholt. Der obere Wert (systolisch) muss deutlich unter 130 mm/Hg und der untere Wert (diastolisch) deutlich unter 90 mm/Hg betragen. Bei höheren Werten muss der Blutdruck unbedingt neu eingestellt werden. Zudem müssen Blutdruckpatienten ihren Blutdruck morgens, mittags, abends und vor dem zu Bett gehen kontrollieren. Oft reicht das Tablettchen am Morgen nicht den ganzen Tag aus. Nimmt man morgens, zum Frühstück, seinen Blutdrucksenker ein und geht danach zum Arzt, dann ist es klar, dass der Wert zunächst einmal stimmt. Aber wie sieht der Wert am Nachmittag, Abend oder in der Nacht aus? Reicht jetzt eine Tablette morgens wirklich aus? Wenn wir unser Übergewicht abbauen, dann geht, nicht immer aber in der Regel, bei vielen Patienten, auch der Blutdruck runter. Geht der Blutdruck runter, dann braucht der Patient oft weniger Tabletten und die Nebenwirkungen werden dadurch ebenfalls minimiert. Ein weiterer Faktor ist der Diabetes mellitus. Auch hier gibt es erfahrungsgemäss weniger Probleme, je näher man seinem Idealgewicht kommt. Dem Stress kann man einigermassen mit Sport entgegenwirken. Selbst der oft zu hohe Cholesterinwert lässt sich unter Umständen durch Sport besser in den Griff bekommen. Und Zigaretten muss man wirklich meiden. Aber wenn es doch nur so einfach wäre. Und trotzdem gibt es vieles was man machen kann. In der Zeitschrift „Diabetes Care“ wurde eine renommierte Studie veröffentlicht, in der bewiesen wurde, dass Zimt eine senkende Wirkung auf den Blutzucker- und Blutfettspiegel ausübt. Die Studie wurde mit 1g, 3g und 6g Zimt tgl. durchgeführt. Den Studienergebnissen zufolge senkt ein in Zimt vorhandener sekundärer Pflanzenstoff den Blutzuckerspiegel. Dabei handelt es sich um eine Polyphenol-Verbindung, die scheinbar eine ähnliche Wirkung wie Insulin entfalten kann. In der Studie nahm die Blutzuckerkonzentration um 18 – 29 % ab. Ebenfalls fand sich ein positiver Einfluss auf die Blutfettwerte. Das LDL-Cholesterin ging um 7 bis 27% und die Triglyzeride um 23 bis 30% zurück. Somit vermindert Zimt bei Diabetikern auch das Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Die Berücksichtigung von Zimt in die Ernährung von Typ 2-Diabetikern kann die mit Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen assoziierten Risikofaktoren also klar reduzieren. Professor Dr. med. Joachim Schrader schreibt am 9.2.2004: In einer 1998 publizierten HOT (Hypertension Optimal Treatment) Studie wurden 18.790 Hypertoniker aus 26 Ländern im Alter von 50-80 Jahren untersucht. 1501 dieser Hypertoniker hatten einen Diabetes. Diese wurden in einer Subgruppenanalyse separat ausgewertet. Im Mittelpunkt der HOT – Studie stand die Frage, welche Blutdruckwerte zu einer optimalen Reduktion des kardiovaskulären Risikos führen. Die Patienten wurden hierzu in 3 Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe, bei der die diastolischen Druckwerte bis auf 90 mm/Hg, eine zweite Gruppe, bei der die diastolischen Zielwerte bis auf 85 mm/Hg und eine dritte Gruppe, bei der die diastolischen Werte bis auf 80mm/Hg gesenkt wurden. Ergebnis: Bei der Subgruppe der Diabetiker wurde das Risiko für ein schweres kardiovaskuläres Ereignis halbiert, wenn anstatt eines diastolischen Zielblutdruckwertes von 90 mmHg ein diastolischer Wert von ≤ 80 mmHg angestrebt wurde. Diese Ergebnisse haben dazu geführt, dass die HOT – Studie neue Maßstäbe für die nationalen und internationalen Richtlinien zur Therapie der Hypertonie gesetzt hat. Und man sieht, wie wichtig es ist, den Blutdruck, über den gesamten Tag, bei ca. 120 / 80 mm/Hg zu halten. Wenn Ihnen Ihr Arzt ein Diuretikum verschreibt, dann bitten Sie Ihn, sofern medizinisch keine Gründe dagegen sprechen, dass er Ihnen ein Mittel mit der Substanz Hydrochlorothiazid verschreibt. Dann sind Sie wenigstens relativ sicher, dass nicht noch zusätzlich, und ohne es zu merken, die Osteoporosespirale angekurbelt wird. Viele Patienten sind Grenzwerthypertoniker. Und die wenigsten tun etwas dagegen. Keiner will ständig ß-Blocker einnehmen, kennt man doch die damit verbundenen Nebenwirkungen. Das kann man auf der einen Seite verstehen. Aber will man auf der anderen Seite ggf. den grünen Star (Glaukom) in Kauf nehmen? Will man sich wirklich einem erhöhten Augeninnendruck aussetzen, der den Sehnerv langsam schädigt und letztlich zur Erblindung führt? Bzw. setzt man wirklich naiv-mutwillig seine Nieren aufs Spiel? Nimmt man wissentlich in Kauf, dass die Gefässe geschädigt werden? Mit den schon genannten Folgen? Wenn ja, dann kann es sich höchstens um Angst, Verdrängung oder Dummheit handeln. Evtl. sogar aus einer Kombination daraus. Eine Alternative kann und muss hier zuerst die Naturheilkunde sein.