Gürtelrose: Jucken und Brennen sind die ersten Vorboten für diese Krankheit

Gürtelrose – das ist der Name dafür, wenn die „Kinderkrankheit“ Windpocken nach Jahren erneut ausbricht. Es stimmt, an Windpocken können Sie in der Regel nur einmal erkranken. Und spätestens nach drei Wochen sind die Pusteln und Bläschen verschwunden. Wenn kaum gekratzt wurde, verheilen sie ohne Narben.

Allerdings bleiben die Viren im Körper – sie ziehen sich nur in die Nervenknoten rings der Wirbelsäule zurück. Das Immunsystem kann sie hier nicht vernichten. Dort können sie jahrelang überleben – bis es zu einem Vorfall kommt, der zu einen erneuten Ausbruch der Viren führt. Diese erneute Erkrankung sind dann keine Windpocken mehr – es kommt zur Gürtelrose. Die Viren wandern dann durch die Nervenbahnen bis zur Haut.

Gerade bei Menschen über 50 Jahren kommt es häufiger zum Ausbruch von Gürtelrose, da bei diesen das Immunsystem geschwächt sind – generell gesehen erkrankt jeder 5. in seinem Leben an Gürtelrose.

Charakteristisch für die Gürtelrose sind Hautbläschen, die auf entzündetem Grund entstehen. Das betroffene Gebiet zieht sich wie ein schmaler Gürtel – häufig im Bereich des Brustkorbs – halbseitig um den Körper. Die Gürtelbildung kommt dadurch zustande, dass sich das aktivierte Virus nur über Nervenfasern ausbreitet. Und die von einem Nervenknoten (dem Virusreservoir) ausgehenden Fasern versorgen jeweils nur ein eng begrenztes, streifenförmiges Hautareal (Segment).

Die Gürtelrose kündigt sich schon Tage, bevor die Hautausschläge sichtbar werden, an. Die Haut beginnt zu jucken und zu brennen, und es treten Missempfindungen auf. Auch wenn die Pusteln aufblühen, bleibt der Juckreiz erhalten. In manchen Fällen können jedoch auch stärkere Schmerzen auftreten.

Besonders gefährlich ist eine Gürtelrose im Gesicht. Unbehandelt kann das Virus dann auch auf die Hirnhaut, das Auge und das Innenohr übergreifen. Dann drohen bleibende Schäden im Gehirn sowie Verluste des Seh- und Hörvermögens. Eine Gürtelrose gehört immer behandelt. Wenn Sie unter einer Gürtelrose im Gesicht leiden, ziehen Sie am besten auch noch einen Augenarzt zu Rate.

Um die Schmerzen der Gürtelrose zu lindern und Spätfolgen zu verhindern, stehen heute verschiedene Medikamente (z. B. Aciclovir) zur Verfügung, die Ihnen Ihr Arzt verordnen muss. Sie können als Tabletten oder als Infusion über einen Zeitraum von einer Woche verabreicht werden. Alle vier gegen Gürtelrose zugelassenen Wirkstoffe sind etwa gleich gut und verträglich. Allerdings hat das im Jahr 2000 hinzugekommene Brivudin eine längere Haltbarkeit und muss nur einmal täglich eingenommen werden (andere Wirkstoffe: 3- bis 5-mal täglich). Diesen Vorteil muss Ihre Krankenkasse jedoch mit dem doppelten Preis (ca. 100 €/200 DM) bezahlen.

Die Einnahme der Mittel gegen Gürtelrose sollte innerhalb der ersten drei Tage begonnen werden. Zum späteren Zeitpunkt nützen sie nichts mehr, da sich das Virus dann schon zu stark vermehrt hat. Weiterhin wichtig sind die Linderung des Juckreizes und die Schmerztherapie. Dazu kann Ihnen Ihr Arzt z. B. eine zinkhaltige Salbe oder eine Tinktur zum Einpinseln verordnen (z. B. Vioform). Das fördert die Trocknung und Abheilung der Bläschen. Je nach Stärke der Schmerzen können z. B. Paracetamol, aber auch manchmal für einen kurzen Zeitraum Opiate verordnet werden. Die Schmerzbehandlung ist besonders wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden. Denn es gibt Hinweise, dass durch eine mangelhafte Schmerzbehandlung in der akuten Phase der bleibende Dauerschmerz gefördert wird.

Auch Naturheilmittel können Gürtelrosen-Schmerzen lindern

Bei einer Gürtelrose gibt es auch die Möglichkeit, dass Sie naturheilkundliche Verfahren einsetzen. Diese können unter anderem die Entzündung und die Schmerzen der Gürtelrose lindern. Geeignet sind unter anderem

  • Eigenblutbehandlungen
  • Enzymtherapie(optimale Erfolge)
  • Neuraltherapie

Alle diese Therapien sollen vermeiden, dass die Schmerzen, die bei der Gürtelrose auftreten, chronisch werden. Zudem sollten Sie Ihr Immunsystem stärken, denn eine Gürtelrose weist immer auf geschwöchte Abwehrkräfte hin. Auch homöopathische Mittel helfen gegen Gürtelrose – diese müssen von einem Therapeuten gezielt ausgewählt werden.