Gefährliche Sonnenstrahlung – So schützen Sie sich richtig

Viele Menschen wissen nicht, wie Hautcremes genau wirken. Selbst viele Hautärzte haben da wohl so ihre Probleme, berichtet das Max-Plack-Institut für Bildungsforschung, in Zusammenarbeit mit dem Henry-Ford-Hospital in Detroit und dem Universitätsspital Zürich (Abteilung für Dermatologie).

Also:
Es wird zum Beispiel behauptet, dass Sonnencremes mit dem Lichtschutzfaktor (LSF) 60 kaum mehr Schutz bieten als Produkte mit dem LSF 30.

Es ist so:
Eine Sonnencreme mit LSF 30 absorbiert 96,7 Prozent der schädlichen Strahlung. Eine Sonnencreme mit LSF 60 absorbiert dagegen 98,3 Prozent der krebserregenden Strahlung. Der Unterschied erscheint auf den ersten Blick zwar gering, doch der erhöhte Schutz wird unterschätzt, klärt Prof. Stefan Herzog (Max-Plack-Institut) auf.

„Es kommt nicht darauf an, wie viel Strahlung durch Sonnencreme absorbiert wird“, so Herzog, „sondern wie viel die Strahlung die Haut aufnimmt.“

Durch den höheren LSF – von 30 auf 60 – wird die auf die Haut wirkende Strahlung in der Tat halbiert. Bei LSF 30 werden noch 3,3 Prozent der Strahlung durchgelassen, bei LSF 60 lediglich noch 1,7 Prozent. So kommt der doppelte Schutz zustande. „Andere Parameter, die ggf. auf der Verpackung stehen, sollte man ignorieren. Sie verwirren nur“, rät Prof. Christian Surber (Universitätshospital Zürich, Abteilung für Dermatologie).

Die Wissenschaftler raten zu einer Sonnencreme mit mindestens LSF 30 und „broad spectrum“. Damit bieten Sie Ihrer Haut Schutz vor UV-A sowie UV-B Strahlung und wirken einem Sonnenbrand und einer vorzeitigen Hautalterung effektiv entgegen.

Vergessen Sie darüber hinaus aber keinesfalls andere wirkungsvolle Maßnahmen, wie schützende Kleidung und schattenspendende Plätze.

Übrigens:
Der LSF verrät, wie viel Mal länger Sie sich mit einem Sonnenschutzmittel der Sonne aussetzen können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Bei Verdoppelung des LSF halbiert sich die schädigende Strahlendosis (Anzahl der Photonen) auf die Haut.    

Quelle:
(JAMA Dermatology 2017; 153, 348-350).