Jeder redet vom Immunsystem. Doch keiner weiß eigentlich so richtig was das überhaupt ist und wie es funktioniert. Hier etwas straff zusammengefasst: Wir kennen das angeborene oder unspezifische Immunsystem und das adaptive oder spezifische Immunsystem.
Kommen wir mit einem Erreger (Virus, Bakterium usw.) in Verbindung, dann geschieht dies über Haut, Schleimhaut, Augen, Atemwege, Mundhöhle, Magen, Darm oder Harntrakt. Denn genau dort sind überall Barrieren eingebaut. Denken Sie nur an Hauttalg/Schweiß, Schleim, Enzyme, Flimmerhärchen, Speichel, Magensäure, Darmflora und die ständige Spülung des Harntrakts.
Halten diese Barrieren nicht, dann machen den Eindringlingen Makrophagen (Fresszellen), natürliche Killerzellen und sogenannte neutrophile Granulozyten das Leben schwer bzw. versuchen diese zu vernichten und abzutransportieren. Man geht davon aus, dass ca. 90% aller Infektionen durch diese angeborene Immunabwehr erkannt und erfolgreich bekämpft werden.
Natürlich gibt es z. B. auch noch die eosinophilen und basophilen Granulozyten sowie die dentritischen Zellen usw.. Sie sind zum Teil sogar in der Lage die Erreger selbst zu vernichten. Zudem versetzen sie den Organismus durch die Produktion von Botenstoffen (Interleukine, Gamma-Interferon und Tumor-Nekrose-Faktor)) in eine Art Alarmzustand. Dadurch kommen dann Entzündungen und ggf. das Fieber zustande. Übrigens: Fieber kann das Wachstum verschiedener Erreger blockieren.
Spezifische Abwehr
Neben
der unspezifischen Abwehr richtet sich die spezifische Abwehr gezielt
gegen bestimmte Krankheitserreger sowie fremde Gewebe oder Blutzellen,
die im Rahmen einer Transplantation oder einer Bluttransfusion in den
Körper gelangt sind. Substanzen, die der Körper als fremd betrachtet und
eine Abwehrreaktion hervorruft, heißen Antigene. Die spezifische Abwehr
richtet sich speziell gegen ein bestimmtes Antigen. Hierbei muss der
Körper erst lernen mit dem Eindringling umzugehen, wenn er das erste Mal
mit ihm in Kontakt kommt. Zudem merkt sich der Körper das Antigen und
kann zu einem späteren Zeitpunkt dann schneller und stärker darauf
reagieren, falls erneut Eindringlinge auftauchen (Gedächtniszellen).
Im spezifischen Immunsystem arbeiten verschiedene Zellen und Gewebe, um
fremde Stoffe abzuwehren. Hierzu gehören unter anderem die
B-Lymphozyten und die T-Lymphozyten (spezielle weiße Blutkörperchen).
Bei der spezifischen humoralen Abwehr werden große Mengen von
Antikörpern gebildet. Diese Aufgabe übernehmen die B-Lymphozyten, die im
Knochenmark geprägt werden. Mit anderen Worten: sie werden dort auf das
Finden eines bestimmten Antigens trainiert und schwärmen über das Blut
und die Lymphbahnen aus. Kommen sie mit ihrem Antigen in Berührung, dann
vermehren sie sich stark und bilden jede Menge zusätzlicher Antikörper,
um den Feind zu bekämpfen. Nach der Infektion bleibt ein Teil der
B-Zellen als B-Gedächtniszellen erhalten.
Die T-Lymphozyten sind die
wichtigsten Zellen der spezifischen zellulären Abwehr. Nicht immer
gelingt es der unspezifischen Abwehr und der spezifischen humoralen
Abwehr, alle Krankheitserreger vollständig zu vernichten. Dann treten
die T-Zellen in Aktion. Ähnlich den B-Zellen werden die T-Lymphozyten
auf ihre spezielle Aufgabe hin ausgebildet. Das geschieht jedoch im
Thymus. Nach der Ausbildung zirkulieren die T-Lymphozyten in Blut- und
Lymphbahnen. Treffen sie auf eine antigenpräsentierende Zelle, die ihr
spezielles Antigen auf ihrer Oberfläche abgebildet hat, so dockt sie mit
ihrem Rezeptor an dieser Zelle an. Dieses Zusammentreffen ist aber
nicht zufällig. Hat die antigenpräsentierende Zelle z. B. Interleukin1
(Zytokin) gebildet und ausgeschüttet, lockt sie mit diesem die
T-Lymphozyten an. Nach dem Antigen-Kontakt teilen diese sich wiederum
in T-Helferzellen, die die Antigene erkennen können, in
T-Suppressorzellen, die aufpassen, dass die Immunreaktion nicht
unkontrolliert abläuft, in T-Gedächtniszellen, die bei einer
Zweitinfektion sofort und gezielt reagieren können und in zytotoxische
Zellen, früher Killerzellen genannt. Diese Killerzellen haben die
Fähigkeit die Hüllen der Viren zu durchlöchern und aufzulösen. Dadurch
werden die Viren meist von innen heraus vernichtet.
Doch das gelingt
nicht immer. Denken Sie nur z. B. an „Windpocken“ als Erstinfektion und
die evtl. später daraus resultierenden Folge-Infektionen „Gürtelrose“.
Diese Viren bleiben stumm in Körper, solange das Immunsystem gehegt und
gepflegt wird bzw. funktioniert.
Wirkungsweise von Umckaloabo
Die
getrockneten Wurzeln der Kapland-Pelargonie (eine Geranienart, die nur
in Südafrika vorkommt) werden von den Zulu-Medizinmännern traditionell
bei Atemwegsentzündungen angewendet (in der Zulusprache bedeutet der
Name »schwerer Husten«). Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken
antibakteriell und antiviral (Phenole bilden einen Schutzfilm auf der
Schleimhaut und erschweren es Bakterien und Viren, sich dort
festzusetzen) sowie schleimlösend und auswurffördernd. Umckaloabo
stimuliert die Makrophagen (Zellen des Immunsystems).
Die Anwendung
erfolgt bei Infektionen der Nasennebenhöhlen und der Bronchien sowie bei
Mandelentzündungen und Erkältungskrankheiten. Erhältlich ist die Droge
als Fertigpräparat. Umckaloabo ist nicht wirksam bei schweren
bakteriellen Infektionen, z. B. bei einer eitrigen Mandelentzündung
(Streptokokkenangina). Aber darüber haben wir im Vorfeld ja schon viel
gehört.