Enzym-Therapie

Enzyme werden auch als Biokatalysatoren bezeichnet. In kleinster Menge, ohne sich dabei bleibend zu verändern, steuern sie die Reaktionsgeschwindigkeit bei chemischen Prozessen in großem Umfang. Sie ermöglichen und beschleunigen chemische Reaktionen, die unter den Milieubedingungen (Temperatur, Druck, Säure) in lebenden Zellen nicht oder nur unendlich langsam ablaufen würden.

Die Einnahme von eiweißspaltenden (proteolytischen) Enzymen ist eine der wesentlichen naturheilkundlichen Behandlungsmethoden. Viele Wirkungen der Enzymtherapie entstehen in Zusammenarbeit mit dem Immunsystem und durch die Regulation von Abwehrreaktionen.

Die Möglichkeiten einer Enzymtherapie sind vielfältig. Sie unterstützt den Körper in Belastungssituationen, z. B. bei chronischen oder akuten Entzündungen, Gefäßerkrankungen, malignen Erkrankungen oder Virusinfektionen. Zudem werden die Nebenwirkungen bei Chemobehandlungen und Bestrahlungen gemindert.

Seit langem behandle ich in meiner Praxis Schmerzpatienten u. a. mit diesen natürlichen Kraftpaketen. Die Enzym-Therapie ist eine sehr alte und wirkungsvolle Alternative zur klassischen Schmerztherapie. Aus der Erfahrungsheilkunde hervor gegangen, sind die Zusammenhänge längst durch umfangreiche, experimentelle und klinische Forschung belegt.

Enzyme sind wahre Immunmodulatoren. Reagiert das Immunsystem zu stark (zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen), dann sind Enzyme in der Lage das Immunsystem zu drosseln. Ein schwaches Immunsystem wird durch Enzyme geradezu gestärkt. Mit anderen Worten: Enzyme sorgen für das gesunde Gleichgewicht im Körper. Mit zunehmendem Alter nimmt die Enzymproduktion ab und die Heilung dauert oft länger. Auch bei Verletzungen werden Enzyme verstärkt für die Heilung benötigt. In beiden Fällen kann die gezielte Zufuhr von außen helfen. Enzyme wie Bromelain, Papain und Lysozym beschleunigen Heilungsvorgänge und reduzieren Schmerzen. Das belegen mannigfache Studien. Oft kann dadurch die Schmerzmittel-Dosis stark reduziert und die Heilung beschleunigt werden.

Zudem hat die Therapie mit Enzymen einen schönen Nebeneffekt. Da ein Enzymmangel wesentlich zur Alterung beiträgt, betreibt man durch eine gezielte Zufuhr ganz natürliches Anti-Aging. In Kombination mit Bioflavonoiden, Q10 und Vitalstoffen wirken sie als starke Antioxidantien. Die Haut sieht jünger, straffer und ebenmäßiger aus. Das innere Wohlbefinden steigt und dem Körper steht mehr Energie zur Verfügung.

Wirksam sind nur Enzyme, die Magensaft-resistent verpackt sind. Mit anderen Worten: Die Presslinge passieren unverdaut den Magen und lösen sich erst im Dünndarm auf. Dort werden Enzyme dann vom Körper aufgenommen. Ohne Magensaft-resistente Verpackung würden Enzyme vom Magensaft völlig denaturiert bzw. zerstört und somit wirkungslos werden.
Das hat aber zur Folge, dass Magensaft-resistente Enzyme auf leeren bzw. nüchternen Magen eingenommen werden müssen. Idealerweise ca. 45 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit. Nur so ist eine kurze Verweildauer im Magen bzw. der schnelle Weitertransport in den Dünndarm gewährleistet.

Da es sich bei Enzymen um großmolekulare Gebilde handelt, schaffen die Aufnahme, vom Darm in den Körper, lediglich 15 bis unter 20 Prozent. Deshalb empfiehlt sich eine hohe Dosierung. So macht die doppelte Menge, der auf der Packung angegebenen Dosierung, wenigstens für einige Zeit ab Therapiebeginn, durchaus Sinn.

Wichtig ist, dass Enzyme mit viel Flüssigkeit eingenommen werden (z. B. 300 ml Wasser) da es sonst zu Befindlichkeiten im Magen-/Darmtrakt kommen kann. Und das muss nicht sein.