Entzündungen am Zahn können anderweitig Probleme machen

„Eigener Herd ist Goldes wert“, heißt es im Volksmund. Das gilt aber mit Sicherheit nicht für unseren Mund- und Zahnbereich. Hier geht es bei einem Herd um eine Entzündung oder um eine Erkrankung im Gewebe- oder Knochenbereich. Im Endeffekt handelt es sich dabei meist um einen Eiterzahn, einen wurzeltoten Zahn oder eine entzündete Zahntasche. Manchmal mit der Folge, dass die Toxine in andere Bereiche des Körpers ausstrahlen, und sich dort als Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, bis hin zu einer gefährlichen Herzmuskelentzündung, zeigen.

Eiter an der Wurzelspitze eines entzündeten Zahnes besteht aus aktiven und abgestorbenen Bakterien, zerstörten Gewebssubstanzen und körpereigenen Abwehrzellen. Vereinfacht gesagt ist Eiter eine starke Antwort des Körpers auf einen (bereits länger währenden) Entzündungsprozess, im schlimmsten Fall mit dem Ziel der “eigenständigen” Entfernung des Zahnes.

Gründe für eine Entzündung

Die Gründe für diese Entzündungen können unterschiedlich sein. In den häufigsten Fällen handelt es sich allein um eine Entzündung an der Wurzelspitze. Dabei ist die häufigste Ursache wiederum eine Entzündung des Zahnnervs.
Und eine Entzündung des Zahnnervs kann verursacht werden durch Karies, Trauma (Schlag auf Zahn), Zähneknirschen usw.

Nicht selten geht solch einem Geschehen eine Karies voraus. Diese hat sich vermutlich vom Rand der Zahn-Füllung bis zum Nerv durchgekämpft, dort den Zahnnerv entzündet und letztlich zerstört. Die Entzündung schreitet lange relativ unbemerkt fort, bis sich als Abwehrprozess eine gewisse Menge Eiter, im Knochen, rund um die Wurzelspitze, gebildet hat, welcher nicht abfließen kann. Diesen “Eiterdruck” spürt man dann als Schmerz.

Um es aber klar zu sagen

Natürlich können Krankheiten nicht immer gleich mit einem desolaten Mundraum in Verbindung gebracht werden. Das wäre zu einfach. Bestimmt würden die weniger Bemittelten sonst zahnlos und die Besserverdiener nur noch mit kompletten Implantatreihen umherlaufen.

Trotzdem sollten Sie bei Erkrankungen, deren Ursachen trotz gründlicher Untersuchung nicht ausfindig gemacht werden können, hellhörig werden und auch an eine Entzündung im Bereich der Zähne denken. Normalerweise verschafft ein Röntgenbild schnell Klarheit. Eventuell auch eine zweite oder dritte Meinung sollten Sie in Betracht ziehen.

Bei folgenden Symptomen sollten Sie hellhörig werden

– rheumatische Erkrankungen im Frühstadium (am besten vor einer Gelenkveränderung)
– funktionelle Beschwerden an Gelenken und Muskeln
– Neuralgien
– Migräne und Kopfschmerzen
– Ekzeme und Hauterkrankungen
– Allergien
– ständig wiederkehrende Entzündungen einzelner Organe (z. Bsp. Blasenentzündungen usw.)
– Konzentrationsschwäche oder chronische Müdigkeit

Entzündungen und Wurzelherde

Eine chronische Kieferentzündung hat nicht immer eine Operation zur Folge. Das setzt natürlich voraus, dass der Körper in der Lage ist wieder selbst zu genesen.
Wird ein toter Zahn als Störfeld diagnostiziert, dann sollte er herausgenommen werden, da es fast nicht möglich ist alle Bakterien aus den weit verzweigten Wurzelkanälchen zu entfernen. Genauso der Eiterzahn. Verbleibende Bakterien können nämlich zu einer chronischen Belastung des Organismus werden und stellen somit ein wirkliches gesundheitliches Risiko dar.
Nicht jeder rein schulmedizinisch orientierte Zahnarzt wird sich dieser Meinung gleich anschließen. Doch mittlerweile gilt es als gesichert, dass schon eine Parodonditis (Entzündung am Zahnhaltepparat) der Auslöser von Frühgeburten, Infektionen der Atemwege, Diabetes mellitus, Hirnschlag und Herzinfarkt sein kann.

Also: Ob hopp oder topp – das sollten Sie mit dem Zahnarzt Ihres Vertrauens besprechen.

So machen Sie es richtig

Bei einer Herdtherapie sollte das Immunsystems immer intensiv unterstütz werden. Weiter ist eine fachgerechte Ausleitung der belastenden Stoffwechselprodukte sehr wichtig. Dies geschieht mit homöopathischen Mitteln oder anderen Naturheilmitteln. So werden die Selbstheilungskräfte angeregt und eine vollständige Gesundung des Patienten erreicht.

Quellen:
Rateitschak, KH et al.: Parodontologie. Farbatlanten der Zahnmedizin 1. Thieme–Verlag; 2004: 64ff

(Lösche, W. et al.: Marginale Parodontitis und Herz–Kreislauf–Erkrankungen. Die Quintessenz (2004); 55(4): 393–402