Diabetes – Hier stinkt der Fisch von Kopf bis Schwanz

In Deutschland sind ca. 8,1 Prozent der Menschen an Typ-2-Diabetes erkrankt. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher liegen, berichtet der Epidemiologe Dr. Wolfgang Rathmann (stellvertretender Direktor des Instituts für Biometrie und Epidemiologie des Deutschen Diabetes Zentrums Düsseldorf). Viele Diabetiker wissen lange nichts von ihrem Diabetes.

Das kann ich nur bestätigen. Diese Woche kam ein Mann (53) zu mir in die Praxis und wollte untersucht werden. Im Rahmen eines wirklich aussagefähigen Blutbildes – die meisten Werte standen abends bereits zur Verfügung – fielen auch Werte wie der Nüchtern-Blutzuckerwert und der Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c) auf. Beide waren erhöht. Der HbA1c-Wert (Durchschnitts-Blutzuckerwert  der vergangenen zwei drei Monate) lag bei 6,1. Als ich den Mann auf die Tendenz eines  evtl. beginnenden Diabetes ansprach, passte ihm das anfangs ganz und gar nicht. Schließlich sei er vor ein paar Tagen beim Interniesten gewesen und dieser hätte den Wert als noch nicht bedenklich eingestuft. Was soll man dazu sagen. Dieser Fisch stinkt von vorne und hinten. Punkt. Allerdings kenne ich den Internisten. Der Mann arbeitet hervorragend, sehr genau und präventiv. Und ich kenne den Patienten von einem früheren Besuch… Der Patient ist selbst für sich verantwortlich. Wenn er die Wahrheit nicht wissen will, dann muss er etwas später dann auch die Folgen in Kauf nehmen.

Tatsache ist aber schon: Mit gesunden Menschen können viele eben nichts anfangen. Prävention? Ahhh ja…, Vorsorge. Richtig. Wie man es schreibt ist bekannt. Doch was ist das und wie geht das? Schließlich hat man Krankheiten studiert und nicht Gesundheiten! Und genau das ist das Problem. Wenigstens eines der Probleme.

Die Diabetes-Häufigkeit erfährt eine Steigerungsrate von ca. 0,4 Prozent jährlich. Deshalb ist es so wichtig, dass bereits Personen mit Prä-Diabetes an dauerhaften Maßnahmen teilnehmen, um in Zukunft weitere Diabetes-Fälle zu vermeiden, so die Wissenschaftler.

Quelle: European Journal of Epidemiologie (abstract)

Ich kann mich hier nur anschließen.