Der Schock – Arteriosklerose durch Olivenöl?

Speiseöl ist aus keiner Küche wegzudenken. Schließlich schmeckt es nicht nur gut und ist nebenbei  Geschmacksträger, sondern es enthält auch wichtige Vitamine und Fettsäuren für den Körper. Die Auswahl ist mittlerweile sehr groß. Qualitativ reicht die Palette vom neutralen bis zum feinsten kaltgepressten Öl. Der Geschmack kommt natürlich aus den verwendeten Pflanzen. Aber es spielt eine große Rolle, ob es sich um raffinierte oder kaltgepresste Öle handelt.

Ist ein Speiseöl kaltgepresst und unbehandelt, dann ist das auch genau so gekennzeichnet. Diese Öle werden schonend und ohne zusätzliche Wärmebehandlung gewonnen. Die Vorteile sind, dass die Geschmacksstoffe und fettlöslichen Vitamine sowie das Provitamin A und E erhalten bleiben.
Nachteile sind, dass das Produkt teuer ist, da die Ausbeute weitaus nicht so hoch ist. Zudem ist das kaltgepresste Öl nicht so lange haltbar und die Rohstoffe müssen sorgfältig ausgewählt werden. Angebrochene Ware hält sich ca. vier bis sechs Wochen.
Die Zusätze „nicht raffiniert“, „naturbelassen“ und „nativ“ sind keine Qualitätsmerkmale.

Normales raffiniertes Öl ist generell nicht gekennzeichnet und wird durch Warmpressung/Extraktion gewonnen. Dadurch werden Geschmacks-, Geruchs-, Farb- und Begleitstoffe eliminiert.
Die Vorteile liegen im niedrigen Preis, da der Ölertrag höher ist als bei der Kaltpressung. Diese Öle sind länger haltbar. Angebrochene Ware hält sich ca. drei bis sechs Monate, ist neutral im Geschmack und deshalb vielseitig verwendbar. Der Nachteil ist aber, dass Vitamine und wertvolle Inhaltsstoffe bei dieser Art von Behandlung verloren gehen.

Generell hält sich das ungeöffnete Produkt ca. ein bis zwei Jahre. Jedoch muss das Öl stets dunkel, verschlossen und kühl aufbewahrt werden. Durch Wärme, Licht und Sauerstoff kann jedes Öl oxidieren und ranzig werden.

Bitte bedenken Sie, dass Sie Speiseöle nicht in Plastikflaschen kaufen. Viele Öle enthalten, laut einer Untersuchung von „test“, hochdosiert Weichmacher, die sich aus den Kunststoffen heraus lösen. Das bringt die Gesundheit in Gefahr. Übrigens: Diese Weichmacher enthielten, so “test”, Öle für 75 Cent genauso wie für 45 Euro pro Liter. Deshalb empfiehlt es sich die Bewertung von „test“ anzufordern, um sich für eines der unbedenklichen Produkte entscheiden zu können.

Die wichtigsten Omega-3-Fettsäuren sind: Alpha-Linolensäure (AA), Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexansäure (DHA). Alle drei gehören zu der Gruppe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Gleichzeitig sind diese essentiell, d. h., sie können vom Körper nicht selbst hergestellt werden und müssen somit täglich, mit der Nahrung, zugeführt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich die Zufuhr von ein bis zwei Gramm Omega-3-Fettsäuren. Alle Studien zeigten aber, dass diese Empfehlung nicht annähernd erreicht wird.

Bisher wurde diesen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, neben einer präventiven Wirkung bei Arteriosklerose und koronaren Herzkrankheiten, auch die Senkung bei zu hohen Cholesterinwerten, eine Reduktion der Thrombozytenaggregation und die Hemmung von Entzündungsreaktionen zugesprochen. In den letzten Jahren wurde verstärkt die schützende Wirkung bei Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod bescheinigt.

Nebenbei

Deshalb werden auch wöchentlich zwei Fischmahlzeiten empfohlen. Lachs, Sardinen, Heringe und Makrelen sind die Fische mit dem höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Mit einer Portion versorgen Sie so Ihren Körper immerhin gleich mit 6 – 7 Gramm.

Und jetzt der Schock

In der „WELT ONLINE“ vom 25.01.2008 wird berichtet, dass Olivenöl plötzlich doch nicht so gesund sein soll, wie bisher angenommen. Verbreitet wurde diese Nachricht immerhin von „Associated Press“. Wieder einmal sorgen zwei Wissenschaftler für Verunsicherung. Warum? Nun, der Marburger Wissenschaftler Professor Dr. Dr. Josef Krieglstein und Professorin Dr. Susanne Klumpp (*13.08.1956 +17.06.2009), vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Universität Münster, stützten ihre Behauptung auf Laborversuche. Sie fanden heraus, dass Olivenöl die Entwicklung von Arterienverkalkung wahrscheinlich sogar fördern, und nicht, wie bisher angenommen, verhindern kann.

Versuche mit Meerschweinchen zeigten, dass einfach ungesättigte Fettsäuren, wie zum Beispiel die Ölsäure aus Olivenöl, die Gefäßwand, für Fettpartikel und weiße Blutkörperchen, durchlässiger machen. Und, vereinfacht gesagt, gerade dieser Vorgang ist die Ursache für eine Arteriosklerose.

Krieglstein gab zwar zu, dass diese Wirkung natürlich auch noch am Menschen überprüft werden müsse. Doch der Zweifel, an den bisher einseitig gepriesenen Vorteilen von Olivenöl, steht erst einmal im Raum.

Die zwei Wissenschaftler bekräfigten zwar, dass der Zusammenhang zwischen mediterraner Kost und geringer Herzinfarktrate eindeutig nachgewiesen sei. Sie gaben aber auch zu bedenken, dass niemals nachgewiesen wurde, dass es das Olivenöl sei, was die mediterrane Kost so gesundheitsfördernd erscheinen lasse. Und empfahlen: Wenn Olivenöl dann auch Butter.

Dabei fällt mir ein

Es wurde ebenfalls niemals auch nur im geringsten nachgewiesen, dass die Butter schlechter für die Gesundheit ist als Margarine. Das wurde uns Jahrzehnte lang von der Industrie lediglich vorgegaukelt. Im Endeffekt war eine gute Marketingstrategie durch eine glatte Lüge erst möglich. Längst kommt die Butter beim gut informierten Bürger wieder mit gutem Gewissen auf den Tisch.

Und jetzt?

Tabelle anklicken und vergfößern

Gar keine so schwere Frage. Ich denke, in einer guten Küche macht es die Mischung. So auch bei den Ölen. Lassen Sie sich nicht verunsichern. Schauen Sie auf die Tabelle. Kaufen Sie ein paar gute Öle und trauen Sie sich auch einmal zu diese zu mischen. Nicht nur immer das eine oder das andere. Es ist wie im richtigen Leben: Die Mischung macht´s!

Mit das wertvollste Speiseöl dürfte aber das Leinöl sein, mit seinem ca. 50%-igen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Leinöl hat mit ca. 76 Prozent eine der höchsten Konzentrationen an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Einmalig macht Leinöl der viermal höhere Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in Vergleich zu den Omega-6-Fettsäuren. Es ist daher mit Abstand das beste Öl, wenn es darum geht, die Balance unter den essentiellen Fettsäuren wieder herzustellen. Somit ist Leinöl der absolute Profi, wenn es darum geht entzündlichen Prozessen und Herz- bzw. Gefäßkrankheiten entgegenzuwirken.
Die deutsche Forscherin, Dr. Johanna Budwig, wandte z. B. Leinöl und Quark gezielt bei der Behandlung vorn Schwerstkranken an. Vor allem bei Krebskranken.
Durch ihre wissenschaftlichen Arbeiten konnte sie nachweisen, dass die Verbindung von schwefelhaltigen Eiweißmolekülen und hochungesättigten Fettsäuren aus Leinöl, sowie die konsequente Meidung von denaturierten Industriefettenden, einen geregelten Sauerstoffaustausch, zwischen Zellmembran und Zelle, unterstützen. Aufgrund dieser Erkenntnisse kam es wohl bei einer großen Anzahl von Krebspatienten zu einer Verbesserung der Sauerstoffversorgung in den Zellen und somit zu einer Verbesserung der Krebssituation.