Demenz

Demenz – für viele Menschen eine furchtbare Perspektive fürs Alter. Unwillkürlich denkt man bei dieser Erkrankung an nahe stehende Verwandte oder auch an das eigene künftige Schicksal. Im Magazin “pdl. konkret ambulant”, das sich an Führungskräfte in ambulanten Pflegediensten wendet, fand ich dieser Tage einen guten Beitrag, der Pflegepersonal helfen soll, Umfang und Folgen von Demenzerkrankungen besser einzuschätzen. Vielleicht hilft er auch Ihnen, sich ein besseres Bild von dieser Erkrankung zu machen. Hinter dieser Alterserkrankung, von denen man immer mehr liest und hört, verbirgt sich ein schleichender Verfall des Gehirns. Die wörtliche Übersetzung von Demenz aus dem Lateinischen lautet “ohne Geist” und verdeutlicht, was mit den Betroffenen tatsächlich passiert: Der alte Mensch verliert die Kontrolle über sein Denken und damit über sich selbst. Wichtige Bereiche des Gehirns, wie zum Beispiel das Gedächtnis, das räumliche Orientierungsvermögen oder auch das Sprachvermögen funktionieren zunehmend schlechter. Die Symptome, mit denen sich Demenz äußert, sind je nach Betroffenheit offenbar höchst unterschiedlich. Zum Beispiel: Zerstreutheit, Konzentrationsschwäche, räumliche und zeitliche Orientierungsstörungen, aber auch Probleme mit der Sprache, vor allem mit der Grammatik, Probleme beim Benennen von Gegenständen, Wortfindungsschwierigkeiten, Scham und Wut über die eigene Vergesslichkeit, Interesselosigkeit, Lustlosigkeit am eigenen Leben usw.. Allerdings gilt es, zwischen “ganz normaler” Vergesslichkeit und Demenz deutlich zu unterscheiden. Wer beispielsweise als alter Mensch vergisst, wo er seine Brille abgelegt hat, leidet allenfalls unter einer leichten Gedächtnisstörung. Erst wenn sich solche “Vergesslichkeiten” häufen und immer mehr Dinge verlegt werden oder Betroffene vergessen, dass sie überhaupt eine Brille tragen, lägen erste Warnzeichen für eine Demenzerkrankung vor, schreibt das Pflege-Magazin. Betroffen von Demenz sind überwiegend Menschen ab 70 Jahren. Demenz ist keine “normale Alterserscheinung”, die jeden betrifft, sondern vielmehr eine Erkrankung, die lediglich typischerweise im Alter auftritt. Die Ursachen einer Demenzerkrankung sind vielfältig. Etwa neun von zehn Demenzerkrankten leiden an einer Alzheimer-Erkrankung oder an einer vaskulären Demenz. Bei Alzheimer kennt man die genauen Ursachen bis heute noch nicht. Es wird zurzeit untersucht, ob genetische Faktoren, Umwelteinflüsse oder eine zu gering produzierte Menge des Botenstoff Acetylcholin eine Rolle spielen. Vaskuläre Demenz ist ein Sammelbegriff für demenzielle Erkrankungen, die auf eine dauerhafte Schädigung der Blutgefäße zurückzuführen sind. Dies kann z.B. geschehen durch viele unbemerkte Schlaganfälle, einen Herzinfarkt, arteriell bedingten Bluthochdruck usw. Das sollte man beachten: Starkes Rauchen, ein über lange Zeit erhöhter Cholesterinspiegel, unbehandelte Diabetes, Bewegungsmangel usw. treiben die Erkrankung voran. Bei den meisten Betroffenen treten Sprachprobleme, Stimmungsschwankungen, epileptische Anfälle oder Lähmungen einer Körperhälfte oder der Beine und Arme auf. Die Auswirkungen von Demenz auf die weitere Lebensführung der Betroffenen sind unterschiedlich. Das Magazin “Häusliche Pflege heute” schätzt den Schweregrad von Demenz nach folgenden Kriterien ein:

Leichte Demenz: Komplexe Arbeiten oder soziale Aktivitäten sind beeinträchtigt. Betroffene sind allerdings noch in der Lage, immer wiederkehrende Tätigkeiten auszuüben, wie z.B. einkaufen gehen. Solche Erkrankte können weiterhin unabhängig in ihrer Wohnung leben. Um die Erkrankung gegenüber der Mitwelt zu verbergen, entwickeln die Betroffen häufig Techniken, die ihnen helfen sollen, ihr Unvermögen zu verschleiern und sich weiterhin im Alltag zu behaupten. So schreiben solche Leute beispielsweise viele Zettel und Notizen, die sie überall hinpappen.

Mittlere Demenz: Komplexe Arbeiten und soziale Aktivitäten kann der Betroffene nicht mehr überblicken. Eine selbstständige Lebensführung ist nur mit Hilfe von Hilfsmitteln (z.B. automatische Herdabschaltung) möglich. Die “Zetteltechnik” funktioniert in solchen Fällen nicht mehr.

Schwere Demenz: Hier ist eine kontinuierliche Betreuung und Begleitung notwendig. Betroffene sind nicht mehr in der Lage, beispielsweise den Tagesverlauf zu planen oder die persönliche Hygiene alleine zu erledigen.